Gartendenkmalpflegerische Wiederherstellung
Einem Schreiben von Frau Bezirksstadträtin Christiane Heiß vom 09.07.2019 ist zu entnehmen, dass in Zusammenarbeit mit dem Landesdenkmalamt der Perelsplatz in den nächsten Jahren gartendenkmalpflegerisch wiederhergestellt wird. Die Maßnahmen erfolgen in einzelnen Bauabschnitten je nach Verfügbarkeit finanzieller Mittel. Seit letzter Woche liegt dem Fachbereich Grünflächen die Genehmigung der unteren Denkmalschutzbehörde vor, einzelne Pflanzflächen (nördlich des Brunnenplatzes sowie Birkenwäldchen) gemäß vorliegendem gartendenkmalpflegerischem Konzept bearbeiten zu können. Die Umsetzung der Pflanz- und Vegetationsarbeiten erfolgt noch in diesem Jahr über eine Ausschreibung. Dabei wurden auch rund 200 m2 Wegefläche überarbeitet. Die Wegeüberarbeitung rund um den Sintflutbrunnen ist jedoch für einen späteren Bauabschnitt geplant. Hierfür liegt noch keine Ausführungsplanung und Zustimmung der Denkmalschutzbehörden vor. Ziel ist es, den Perelsplatz eines Tages in Gänze gartendenkmalpflegerisch wiederhergestellt zu haben.
Inzwischen hat der Berliner Wahlkampf begonnen und die Parteien entdecken plötzlich ihr Herz für Friedenau. Die CDU will sich jetzt um den von ihr total vergessenen Friedrich-Wilhelm-Platz kümmern und fordert zusätzlich eine Aufwertung des Cosimaplatzes, wo es im Moment nur eine ungepflegte Wiese gibt. Nicht bekannt ist bisher, welches Plätzchen sich die SPD aussucht. Klar ist, dass die GRÜNEN voll auf den Perelsplatz setzen, wie anders ist sonst die Pressemitteilung Nr. 297 vom 16.09.2020 zu verstehen, dass die Wiederherstellung des Perelsplatzes als Gartendenkmal ab der 38. Kalenderwoche fortgeführt wird. Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg wird den 4. Bauabschnitt durch eine Fachfirma durchführen lassen. Im Zuge der Baumaßnahme müssen gewohnte Wegeverbindungen vorrübergehend unterbrochen werden. Hinweisschilder zu den Bauarbeiten und den aktuellen Sperrungen hängen bereits am Perelsplatz aus. Der Spielplatz auf dem Perelsplatz bleibt während der gesamten Baumaßnahme geöffnet und ist über den südlichen Zugang von der Straße “Perelsplatz” dauerhaft zugänglich. Die gesamte Baumaßnahme soll voraussichtlich in Kalenderwoche 26 des Jahres 2021 abgeschlossen sein.
Immerhin gibt Bezirksstadträtin Christiane Heiß historische Nachhilfe: Die Gestaltung des Platzes stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert, wesentlicher Bestandteil des Platzes war unter anderem ein lichtes Birkenwäldchen, das jetzt überarbeitet werde. Nach den Vorgaben des Denkmalschutzes sind Rückschnitte und Fällungen an Eiben notwendig, die sich zumeist selbst ausgesät haben. Sechs stark geschädigte Bäume, fünf Birken und ein Zierapfel, die alle in schlechtem Zustand seien, sowie 28 Eiben werden gefällt. 25 weitere Eiben werden stark zurückgeschnitten. Die Birken sollen ersetzt werden. Auch andere Strauchgruppen werden beschnitten. Ziel sei eine mehrstufige Vegetationsschicht mit entsprechend höherer ästhetischer und ökologischer Wertigkeit und die Wiederherstellung des denkmalpflegerischen Zustands.
Es wäre wohl zu viel verlangt, wenn sich Landesdenkmalamt Berlin und Schönebergs Untere Denkmalschutzbehörde darauf verständigen würden, der Architektin Pirkko Helena Petrovic vom Büro plandesign architekten in der Hähnelstraße Nr. 16 die Sanierung des arg gebeutelten Sintflutbrunnens zu übertragen. Am Rathaus Friedenau hat das Büro mit der Restaurierung des Bauschmucks seine Fähigkeiten nachgewiesen.