Kriegerdenkmal. Archiv Schulmuseum Friedenau

Kriegerdenkmal

 

Für den halbkreisförmigen Platz vor dem Eingang zum Gymnasium war in den Plänen von 1907 ein Schmuckplatz mit Springbrunnen und Wasserbassin geplant. Es kam der Erste Weltkrieg und über 80 Friedenauer erlitten den „süßen und ehrenvollen Heldentod fürs Vaterland". Am 15. Juli 1923 hatte der Friedenauer Krieger- und Landwehrverein als größter Berliner Kriegerverein das erste Kriegerdenkmal auf dem Maybachplatz eingeweiht.

 

Die „Vossische Zeitung“ berichtete darüber: „Die Gedächtnisrede hielt Pfarrer Förtsch. Ihr schlossen sich zwei weitere Ansprachen von dem katholischen Geistlichen Menzel und dem Friedenauer Rabbiner Dr. Winter an. Darauf übergab der Vorsitzende des Kriegervereins, Geheimer Rechnungsrat Evers, das Denkmal dem Bezirksamt 11. Der anwesende Vertreter des Bezirksamts, Stadtrat Professor Dr. Lassen, übernahm es im Namen der Stadt. Die Feier verlief außerordentlich glänzend bei herrlichem Wetter unter Beteiligung von etwa 10.000 Personen. Verschiedene Kriegervereine der Umgebung und andere Korporationen hatten Abordnungen entsandt, u. a. auch der Reichsbund jüdischer Frontsoldaten, der einen Kranz niederlegen ließ. Desgleichen waren Abordnungen verschiedener Regimenter, in denen die hiesigen Kriegervereinsgenossen früher gekämpft haben, erschienen.“

 

Im Zentrum der Anlage für die im Ersten Weltkrieg Gefallenen von Friedenau steht ein Kalksteinobelisk mit den üblichen Symbolen, Kreuz, Schwert, Stahlhelm und „Lorbeer für die des Lorbeers würdigen Soldaten“. Die Rasenfläche mit dem sogenannten Tiergartengeländer war mit Blumenrabatten eingefasst. Eine Buchenhecke schirmte den Gedenkort vom alltäglichen Treiben auf dem Maybachplatz ab. Das alles ist heute in einem unwürdigen Zustand. Umso mehr sind die Aktivitäten des Schul- und Stadtteilmuseums der Friedrich-Bergius-Schule zu begrüßen. Die Website www.friedrich-bergius-schule.de erinnert unter anderem an jene namentlich genannten Schüler des Friedenauer Gymnasiums, die im Ersten Weltkrieg an den Fronten in Frankreich und Russland zwischen 24. August 1914 und 17. Oktober 1918 ums Leben gekommen sind. Keine erfreuliche Lektüre. Eine Mahnung.