Friedrich-Wilhelms-Platz 11. Quelle Deutsche Bauzeitung, 1889

Otto Hoffmann (1853-1930)

 

Im Herbst 1881 bildete sich eine Vereinigung mit dem Zwecke, ihren Mitgliedern die Beschaffung billiger Wohnhäuser zu ermöglichen. Diese Verbindung bestand aus den Herren Architekt Otto Hoffmann, damals Vertreter der Verblendziegelei Siegersdorfer Werke, in Gemeinschaft mit dem Besitzer der genannten Ziegelei, Regierungsbaumeister Friedrich Hoffmann, dem Zimmermeister F. W. Hesse und dem Maurermeister M. Ziegra sowie dem Architekten Max Nagel, der die gesamte künstlerische und geschäftliche Leitung des Unternehmens übernahm. Nach Prüfung aller einschlagenden Verhältnisse aber, namentlich der Wegeverbindungen, hat die ausgedehnteste Bautätigkeit in Friedenau Platz gegriffen, danach in Steglitz und endlich in Lichterfelde. Es darf nicht Wunder nehmen, dass die Wahl besonders oft auf Friedenau gefallen ist, da die Verbindung nach Berlin mit der Potsdamer und der Ringbahn die bequemste ist.

 

Am 12. Juli 1884 ging Max Nagel im Centralblatt der Bauverwaltung mit Landhausbauten in der Umgegend von Berlin in die Offensive: Bei den geradezu trostlosen Erfahrungen, welche in den früheren Jahren in diesen Villenorten mit dem Putzbau gemacht worden sind, ist die Ausführung sämtlicher Bauten in Ziegelrohbau erfolgt. Alle dem Wetter ausgesetzten Teile der Gebäude sind aus gutem und echtem Material hergestellt. Stuck ist gar nicht zur Verwendung gelangt. Die Dächer sind fast sämtlich mit Siegersdorfer Falzziegeln gedeckt, die sich als vorzügliches Deckmaterial bewährt haben.

 

 

 

Innerhalb von wenigen Jahren entstanden am Friedrich-Wilhelm-Platz, in Albe-, Goßler-, Nied- und Schmargendorfer Straße Neubauten aus Backsteinen. Den wohl eindrucksvollsten Bau schuf Otto Hoffmann ab 1884 mit der weitläufigen Anlage des Landhauses Friedrich-Wilhelm-Platz Nr. 11 Ecke Schmargendorfer Straße Nr. 18 & Nr. 19. Dieses herausragende Ensemble mit seiner geradezu malerischen märkischen Backsteingotik ist seit dem Ausbau der Bundesallee kaum noch zu erkennen. Die von Landschaftsgärtner Otto Vogler (1846-1913) konzipierte Gartenanlage ist gänzlich verschwunden.

 

Über die Anlage berichtete 1889 die Deutsche Bauzeitung unter dem Titel Wohnhaus-Anlage in Friedenau bei Berlin. Da die University of Michigan diese Ausgabe digitalisiert hat, veröffentlichen wir diesen Artikel wegen seiner grundsätzlichen Bedeutung für Friedenau im Original.

 

Deutsche Bauzeitung, 21. September 1889

 

Das zu Friedenau, an der Ecke des Friedrich-Wilhelms-Platzes und der Schmargendorfer Straße gelegene Grundstück hat an dem Platze eine Front von 85,50 m, an der Schmargendorfer Straße eine Länge von 48,0 m. Die Lage des Grundstücks an dem größten und monumental aufgefassten Platze des Vororts, der als Kirch - und Schmuck-Platz in Zukunft noch eine bedeutende Rolle zu spielen berufen sein dürfte, war für den Architekten, der zugleich der Besitzer und Bewohner des Anwesens ist, Veranlassung, die auf dem mäßig großen Grundstück zu errichtenden Baulichkeiten so anzuordnen, dass die ganze Anlage als eine geschlossene Gruppe von Gebäuden erschien, von denen jedes einzelne Haus bestimmt war, den Eindruck des anderen zu heben and die Abmessungen sowohl in der ebnen Fläche wie in den Höhenmaßen größer und eindrucksvoller erscheinen zu lassen, als sie in der That. sind. Zu gleicher Zeit beabsichtigte er, die Lage der beiden Wohnhäuser zu einander derart einzurichten, dass dieselben, wenn gewünscht, als ganz selbständige Grundstücke mit Hofraum, Garten usw. veräußert werden könnten!

 

Ans diesen Gesichtspunkten heraus verlegte er den Eingang zu dem einen (größeren) Wohngebäude nach dem Friedrich-Wilhelms-Platz und zwar hart an die Nachbargrenze, während der Zugang zu dem 2. Hause von der Schmargendorfer Str. aus geschieht, ebenfalls hart an der Eigentumsgrenze.

 

Das Hauptwohnhaus am Fr.- W.-Platz wurde nur 6 m, die für den Vorort vorgeschriebene Entfernung, vom Bürgersteige abgerückt, das Hans in der Schmargendorfer Str. dagegen zur Erzielung eines größeren Vordergartens 10 m. Letzteres lehnt sich mit seinem Vorhallen-Anbau unmittelbar an die Umfriedigungsmauer an und macht damit den für dieses Haas vorgesehenen Hofraum zu einem vollständig geschlossenen, nur für die Bewohner bestimmten, der zwar durch die untere Vorhalle von der Straße aus unmittelbar zu betreten ist, im wesentlichen aber nicht als Hofraum ins Auge fallen soll.

 

Anders dagegen ist der zum Hause gehörige Hof gedacht! Durch Abrücken des Hauses von der Nachbargrenze um 6 m ist zuvörderst ein Vorhof entstanden, von dem aus der Aufgang zum Hauptgebäude selbst geschieht und von dem man durch eine große und eine kleine Pforte den großen Wirtschaftshof hinter dem Wohnhause betritt. Dieser Hof ist verhältnismäßig grob angelegt, weil er einerseits dem Geschäftsbetriebe des Besitzers, sowie als Kinder-Turn- und -Spiel-Platz dienen, andererseits das in seiner äußersten Ecke gelegene Hofgebäude besser zur Geltung bringen soll! Letzteres hat seine Lage und seinen äußeren Aufbau wesentlich in Rücksicht auf das Umrissbild der Gesamtanlage erhalten und Ist deshalb architektonisch reicher und umfangreicher ausgebildet worden, weil es besonders in der Diagonal-Ansicht von dem Gartensitz an der Ecke des Grundstücks aus die beiden Einzelanlagen gut zusammen bringt und vermittelt Seiner Bestimmung nach dient es im Erdgeschoss als Pferdestall und Wagenremise und enthält im Obergeschoss eine Wohnung für den Kutscher usw., die durch eine zudem angebrachte Treppe betretbar ist und wesentlich zu der malerischen Wirkung des Gebäudes beiträgt. Neben dem Stallgebände hat sich dann noch ein kleiner Hof für die Bedürfnisse des Stalles usw. ergeben.

 

Das ganze übrige Gelände nach den beiden Straßenfronten ist als Garten ausgebildet worden und zwar in so weit einheitlich, als beide Gärten auf den ersten Blick als ein Garten erscheinen und nur leichte, den freien Durchblick nicht hindernde Drahtgeflechte auf den Rasenflächen die Scheidung bewirken. Der Garten ist durch den bekannter Landschaftsgärtner Herrn Otto Vogler in Charlottenburg, nach dem Plane desselben angelegt und unter Benutzung des vorhandenen natürlichen Gefälles unter reichlicher Verwendung von Koniferen in Zusammenhang mit der Architektur gebracht worden; er bietet im Sommer und Winter ein recht anheimelndes Bild. — Ein schmiedeisernes Gitter nach den Straßenfronten schliefst die ganze Anlage einheitlich ab und ebenso ist die hohe Backsteinmauer nach den beiden Nachbargrenzen in gleichen Formen gehalten, so dass die Täuschung, einen einzigen Besitz vor sich zu haben, annähernd erreicht sein dürfte.

 

Was die Wohnhäuser selbst anbetrifft, so sind dieselben als Einfamilien-Häuser gedacht und ausgeführt worden, nur nach ganz verschiedenen Systemen! Das Haus am Fr.-Wilhelms-Platz enthält im Erdgeschoss und ausgebauten Dachgeschoss die Wohnung des Besitzers und zwar in der Weise, dass im Erdgeschoss die Wohn- und Gesellschafts-Zimmer, die Küche, Speisekammer und in unmittelbarer Verbindung mit Wohnzimmer und Küche die große Veranda (Sommer-Speisezimmer) sich befinden, während das Dachgeschoss Schlaf- und Fremdenzimmer, Badestabe und Kammern enthält. Das Kellergeschoss wird dagegen für die Wirtschaft nur so weit in Anspruch genommen, als die notwendigen Wirtschaftskeller daselbst untergebracht sind, während der überwiegend größere Teil an Bureauräumen, Empfangs-Zimmern usw. verwendet und durch einen ganz selbständigen Eingang vom Vorhofe aus, von der Wohnung abgetrennt ist. — Die Familie wohnt hier also nur in 2 Geschossen. Dagegen werden im 2. Hanse, ähnlich der englischen Sitte, alle 3 Geschosse von der Familie benutzt. Im Erdgeschoss befinden sich dort außer der Vorhalle und der Veranda 3 Wohnräume, die in denselben Abmessungen im Obergeschoss als Schlaf- bzw. Fremden-Zimmer wiederkehren; im Keller sind die Küche, Speisekammer, Badestube, Waschküche, Mädchenzimmer usw. untergebracht.

 

Was den äußeren Aufbau anbelangt, so ist das Ganze in den Formen des Backstein-Fugenbaues unter Verwendung ganz vorzüglichen Materials ausgeführt worden. Das Wohnhaus in der Schmargendorfer Str. zeigt einfache, schlichte Formen, die aber durch die Gleichmäßigkeit des Materials in Farbe und Form und die sehr saubere Ausführung der Maurer-Arbeiten ruhig und befriedigend wirken. Die waagrechten Gesimse und besonders das Hauptgesims sind in einem sandsteinfarbigen Ton, aber gleichfalls in Ziegelformat, nicht als Terrakotten, hergestellt und wirken im Gegensatz zu den großen braun-roten Flächen belebend und verhältnismäßig reich. Einige, aber nur sehr sparsam angewandte emaillierte Steine bereiten auf die reiche Verwendung der Emaille am Hauptgebäude vor. Das Stallgebände zeigt in seiner Giebelfassade in Verbindung mit der vorher erwähnten Treppe ein malerisches Motiv, das nach Jahren, wenn der wilde Wein und die weißen Kletterrosen erst üppiger heran gewachsen sein worden, noch stimmungsvoller wirken wird.

 

Das Haupt-Wohngebände zeigt unter Anlehnung an die besten Beispiele der märkischen Backsteinbauten des Mittelalters in seinen 8 Giebeln reichere Architekturformen, die, wenn auch tatsächlich nur sogenannte Normalformsteine Verwendung gefunden haben, doch durch die Einführung der Farben im Gegensatz zu den ruhigen Flächen des Untergeschosses sehr befriedigend wirken. An dem Hauptgiebel nach der Nachbargrenze, der das Motiv der beiden andern Giebel, aber der ganz anderen Dachneigung und den viel bedeutenderen Maßen angepasst, enthält, sind ganz eigenartige Lösungen zu finden. Jedenfalls zeigt das Haus in seinem Äußeren ganz genau, was es es in seinem Innern birgt; der Architekt war bestrebt, sein Werk im Geiste des Mittelalters organisch zu entwickeln.

 

Der innere Ausbau, der dem 2. Wohngebäude im Sinne der bekannten besseren Berliner Ausstattung durchgeführt ist, zeigt im Haupt-Wohngebäude, besonders im Dachgeschoss, im Treppenhaus und in den Räumen des Untergeschosses sehr charakteristische Abweichungen, die dem Hause auch innen ein vornehmes Gepräge verleihen; man fühlt, dass man nicht in einem gewöhnlichen Wohnhause nach „Schema F“ sich befindet. Im Dachgeschoss ist die Dachkonstruktion durchaus nicht verdeckt, sondern absichtlich mit in die Dekoration gezogen worden. Die zum Teil in den lichten Raum hinein ragende Dachfläche gab im Zusammenhang mit den Dachbinderstielen, Kopfbändern usw. Veranlassung, Decken und Wände durchweg in Holz auszubilden. So sind diese Räume durch ihren warmen Holzton so recht eigentlich zu anheimelnden Schlaf- und Fremdenzimmern geeignet Derjenige Teil des Untergeschosses, in dem sich die Arbeits-Zimmer befinden, hat auch eine bei Keller-Räumen ganz ungewohnte Ausbildung erfahren, die als recht gelungen bezeichnet werden darf. — Die Räume sind außerordentlich hell, sehr grob and in Farben und Formengebung bei aller Einfachheit der aufgewendeten Mittel sehr ansprechend; man kann in der Tat annehmen, dass sich in denselben gern und gut arbeiten lässt. Die sehr hübschen Blicke durch die Fenster auf Garten und weitere Umgebung erhöhen den Reiz dieser Räume.

 

Die Maurerarbeiten sind ohne besonderen Meister durch die Leute des Besitzers ausgeführt worden! Das Verblendmaterial ist durchweg (auch die Emaillen) von den Siegersdorfer Werken (Friedrich Hoffmann) geliefert worden. Es ist dem Architekten Bedürfnis, auch an dieser Stelle noch einmal für die außerordentlich gute Ausführung seinen Dank und seine Anerkennung auszusprechen. Die Zimmererarbeiten lieferte der Zimmermstr. Hr. Fr. W. Hesse. Die sehr guten Tischlerarbeiten sind von Hrn. H. Gockisch ausgeführt. Hervor zu heben sind ferner die durch Herrn Maler Lehmann-Berlin ausgeführten Maler-Arbeiten, die Stucco-lustro Arbeiten von Detoma, die Majolika-Öfen von Drews, die Tapeten von Lieck & Heider sowie von Seidel & Brandenburger, die Stukkateur-Arbeiten von Gebr. Bieber.

 

Eine eigene Wasserleitungs-Anlage versorgt Haus, Hof und Garten. — Als Aborte sind in allen 3 Häusern Torfstreu-Klosets verwendet, die sich sehr gut bewährt haben. Erwähnenswert wäre noch, dass durch elektrische Sicherheits-Vorrichtungen an den Türen und Fenstern die Gefahr des Einbrechens vermindert worden ist!

 

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Das Anwesen Friedrich-Wilhelm-Platz Nr. 11 Ecke Schmargendorfer Straße Nr. 18 war ab 1885 im Besitz der Familie Hoffmann. Dort wohnten der Bauherr und Architekt Otto Hoffmann, seine Söhne mit ihren Familien, der Historiker Dr. phil. Ernst Hoffmann, der Zahnarzt Dr. Paul Hoffmann, für dessen Praxis 1911/12 der Seitenflügel in der Schmargendorfer Straße entstand, und Bankrat Otto Hoffmann.

 

Als in den 1960er Jahren die Bundesallee autobahnähnlich ausgebaut wurde, mit der neuen Straßenführung die ursprüngliche Angerform des Friedrich-Wilhelm-Platzes verlorenging, der mit Alleebäumen bestückte Vorgarten am Platz verschwinden musste, die Schmargendorfer Straße zur Sackgasse mit Wendeanlage wurde und damit der von Otto Vogler (1846-1913) gestaltete Garten wegfiel, verkauften die Hoffmann'schen Erben 1966 das Grundstück an das Bezirksamt Schöneberg. Die Häuser werden heute vom Förderverein Die Burg als Kinder- und Jugendzentrum genutzt.

 

 

Friedrich-Wilhelm-Platz Ecke Schmargendorfer Straße. Deutsche Bauzeitung, 1889
Albestraße 24. Foto Hahn & Stich, 2016

Albestraße Nr. 24

1888

Entwurf Architekt Otto Hoffmann

 

Es ist nur eine Petitesse, aber was das Landesdenkmalamt Berlin in seiner Datenbank über die Villa Anna in der Albestraße Nr. 24 von sich gibt, spricht nicht für die Glaubwürdigkeit der Behörde. Eröffnet wird der Beitrag zum Obj.-Dok.-Nr. 09066173 mit Datierung 1888, Entwurf Hoffmann, Heinrich Otto, Bauherr Seigel, Anna. Im nachfolgenden Text heißt es dann: Das Landhaus Albestraße Nr. 24, laut Inschrift „Villa Anna“, ist 1888 nach Plänen von Otto Hoffmann für den Vizeadmiral Hans Sack, einen Mitarbeiter des Großadmirals Alfred von Tirpitz, gebaut worden. Es ist ein schmales, zweigeschossiges, giebelständiges Landhaus, ein gelblichroter Ziegelbau mit einem Eingangsanbau an der Westseite. An der Ostseite trägt ein eingeschossiger, zweiachsiger gelber Ziegelanbau eine große Terrasse. Ein Schweizerhaus-Giebel (mit Knaggen und Stützen für die Pfetten und einer Verkleidung aus Zierbrettern) ziert das flach geneigte Satteldach des Hauses.

 

Wer ist denn nun Bauherr, Anna Seigel oder Hans Sack? Kann man Seigel, Anna noch als Buchstabendreher abtun, weil Siegel, Anna gemeint ist, liefert der Text dürftige baubeschreibende Plattitüden und fehlerhafte Recherchen. Hinter Villa Anna verbirgt sich Siegel, A. geb. Schrader, verw. Superintendent, die im Friedenauer Adressbuch von 1889 erstmals als Eigentümerin genannt wird. Dem Geheimen Staatsarchiv kann entnommen werden, dass es sich um die Witwe des Pfarrers August Ludwig Siegel handelt, der 1865 von der Diözese Küstrin zum Superintendenten des Kirchkreises Berlin-Land in Biesdorf ernannt wurde. Kurz danach lieferte der eifrige Gottesdiener den Bericht über die am 13ten Mai 1866 in der Parochie Ahrensfelde abgehaltene Kirchen Visitation.

 

Unter der Adresse Albestraße Nr. 24 werden in den folgenden Jahren genannt Karl und Rudolf Siegel, der erstere Gymnasiallehrer in Steglitz, der andere ab 1879 Korvettenkapitän und Kommandant des Torpedodampfers Ulan der Kaiserlichen Marine. Nachdem Rudolf 1894 als erster deutscher Marineattachè an die Deutsche Botschaft in Paris entsandt worden war, zog in das Haus Kaufmann Matausch und Portier Kautz ein. 1899 deuten sich Veränderungen an, da Anna Siegel auch als Mieterin in der Handjerystraße Nr. 78 eingetragen ist. Der Rest ist dem Adressbuch zu entnehmen: 1904 Eigentümer Rentier W. Hüttmann, 1905 Vizeadmiral Hans Sack und von 1908 bis nach dem Zweiten Weltkrieg die Familie des Ingenieurs H. Hüttmann. Über das dreijährige Gastspiel des Vizeadmirals verlor der Friedenauer Lokal-Anzeiger kein Wort.

 

 

Goßlerstraße 2. Foto LDA, 1999

Goßlerstraße Nr. 2

1890

Entwurf & Bauherr Architekt Otto Hoffmann

 

Das zweigeschossige Landhaus Goßlerstraße Nr. 2 hat Hoffmann, der schon auf der Ostseite des Friedrich-Wilhelm-Platzes seit 1884 ein eigenes Haus (Nr. 11) besaß, für sich selbst errichtet. Das Landhaus auf hohem Souterrain hat eine quadratische Grundfläche (9x9m) mit einem Vierfelder-Grundriss, in den das Treppenhaus eingeschoben ist. Der Zugang zum Haus liegt an der Südwestseite. Ein Viertel des Grundrisses im Erdgeschoss wird von einer großen Veranda eingenommen, die übrigen drei Viertel von drei Wohnräumen; Küche und Wirtschaftsräume befanden sich im Souterrain. Das Obergeschoss enthält drei Schlafzimmer. Die Fassaden des Hauses zeigen in den Brüstungs- und Hauptgesimsfeldern ungewöhnliche Terrakotten mit reichen Girlanden.

Topographie Friedenau, 2000

 

 

 

 

 

 

 

 

Schmargendorfer Straße Nr. 22. Foto LDA, 1988

Schmargendorfer Str. Nr. 22

1889

Entwurf Otto Hoffmann

Bauherr Prof. Dr. E. Winkler

 

Das Haus Nr. 22 ist ein ursprünglich eingeschossiges, später aufgestocktes, traufständiges Landhaus mit Risalit, vorspringendem Erker und Quergiebel. Es ist ein gelber Rohziegelbau mit roten Ziegelbändern und farbig glasiertem Ziegelfries über dem Erdgeschoss. Der annähernd quadratische Bau mit Vierfelder-Grundriss wurde 1888-89 von Otto Hoffmann für Professor Dr. E. Winkler erbaut und schon vier Jahre später durch einen Anbau im westlichen Bauwich erweitert. Topographie Friedenau, 2000

 

 

 

Schmargendorfer Straße 24-25A. Foto LDA, 1988

Schmargendorfer Straße Nr. 24-25A

1884

Entwurf Otto Hoffmann

Bauherr Helmut Bach

 

Die beiden Landhäuser auf der Doppelparzelle Schmargendorfer Straße Nr. 24-25 A wurden für zwei Lehrer errichtet. Das Haus Nr. 24 wurde 1884 von Otto Hoffmann für Dr. Helmut Bach als eingeschossiges, traufständiges, vierachsiges Landhaus auf einem Vierfelder-Grundriß (11,0x9,5 Meter) ausgeführt. Es ist ein gelber Rohziegelbau mit einem Rhombenmuster an den Giebelwänden aus roten Ziegeln und weist ein zweigeschossiges Querhaus mit Querdach auf. Der Eingang an der Ostseite erfolgt durch eine Vorlaube aus Holz. Topographie Friedenau, 2000

 

Schmargendorfer Straße 24-25A. Foto LDA, 1988

Das Haus Nr. 25 A wurde 1882 von Max Nagel für Dr. Carl Lorenz, dem das 1890 gegründete Lorenz-Lyzeum auf diesem Grundstück gehörte, errichtet. Das zweigeschossige, vierachsige Landhaus auf quadratischem Vierfelder-Grundriss (13x13 Meter) wird durch ein seitliches Treppenhaus erschlossen. Der kubische Rohziegelbau mit verdecktem Flachdach hinter einer Attika steht in gestalterischer Hinsicht in schroffem Gegensatz zum malerischen Haus Nr. 24.In zweiter Baulinie steht das Gebäude Nr. 25, das ehemalige, 1900 von Otto Hoffmann errichtete viergeschossige Schulgebäude des Lorenz-Lyzeums, das heute als Bürohaus dient. Die Schule - ursprünglich eine private Knabenschule - wurde 1897 in ein Mädchen-Lyzeum umgewandelt, als in Friedenau ein öffentliches Knaben-Gymnasium eingerichtet worden war. Der zweibündige Grundriss des Schulgebäudes (16 x 21 Meter) weist an den beiden Giebeln je ein Treppenhaus und auf jeder Flurseite je drei Klassenzimmer pro Geschoss auf. Die ehemals neben dem Schulgebäude stehende Turnhalle von 1937 wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und durch ein Lagergebäude ersetzt. Topographier Friedenau, 2000

 


 

Schmargendorfer Straße 26, Atelierhaus. LDA, 1999

Schmargendorfer Straße Nr. 26

1884 Atelierhaus

Entwurf & Ausführung Wilhelm Krebs

Bauherr Emil Hallatz

1902 Mietwohnhaus (zweite Baulinie)

Entwurf Otto Hoffmann

Bauherr Ernestine Hallatz

 

Das letzte Landhaus auf der Südseite, das Haus Schmargendorfer Straße 26, wurde als Atelierhaus für den Maler Emil Hallatz (1837-1888) 1884 von Wilhelm Kerbs erbaut. Der zweigeschossige, knappe, würfelförmige Putzbau mit flach geneigtem Pultdach hinter einer Attika war ursprünglich mit einem Zeltdach gedeckt. Das Haus hat einen Vierfelder-Grundriss (13x13 Meter) und zeigt an der Straßenseite nach Norden ein großes Atelierfenster mit einem fünf Meter hohen Atelierraum dahinter. Zum Garten hin ist nach Süden eine Veranda mit einem Altan im Obergeschoss angeordnet. Der Zugang zum Haus befindet sich an der Ostseite im Bauwich. Topographie Friedenau, 2000

 

Schmargendorfer Straße 26, Mietwohnhaus. LDA, 1999

Schmargendorfer Straße Nr. 26

1884 Atelierhaus

Entwurf & Ausführung Wilhelm Krebs

Bauherr Emil Hallatz

1902 Mietwohnhaus (zweite Baulinie)

Entwurf Otto Hoffmann

Bauherr Ernestine Hallatz

 

Witwe Ernestine Hallatz ließ 1902 auf diesem Grundstück in der zweiten Baulinie vom Architekten Otto Hoffmann ein viergeschossiges Zweispänner-Mietwohnhaus bauen. Dieses Gebäude zeigt ähnlich dem Atelierhaus Sockel, Gesimse sowie Fenstergewände, -stürze und -Sohlbänke aus Ziegeln, so dass die Gebäude trotz verschiedener Baukörpergliederung miteinander harmonieren. Topographie Friedenau, 2000

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Wiesbadener Straße 89. Foto Hahn & Stich, 2019

Wiesbadener Straße Nr. 89

1890

Entwurf Architekt Otto Hoffmann

 

Das zweigeschossige Landhaus Wiesbadener Straße 89 wurde für den Kaufmann Emil Karig gebaut, der sich schon 1886 an der Hedwigstraße 18/19 Ecke Rheinstraße 66 ein Wohn- und Geschäftshaus von Max Nagel hatte bauen lassen. Das Landhaus Karig ist spiegelbildlich zum benachbarten Haus Hoffmann angelegt, seine offene Veranda jedoch seit langem verglast. Der Zugang liegt an der Westseite des Hauses. Beide Häuser haben kleine Gärten mit originaler Einfriedung. Topographie Friedenau, 2000