Wilhelm Fröauf. Museum Schöneberg

Friedenaus einstiger Ehrenbürger Wilhelm Fröauf war 57 Jahre alt, als er 1871 Mitbegründer des Landerwerb-- und Bauvereins auf Actien wurde, der die wohlmeinende Absicht hatte, billige und zweckmäßige Wohnstätten für den von der Wohnungsnot betroffenen Mittelstand zu schaffen. Durch Ankauf von Land, dessen Parzellierung, Anlage der Straßen und Bau von Landhäusern sollte jedem Vereinsmitglied Gelegenheit gegeben werden, sich ein eigenes schuldenfreies Haus nebst Garten bei mindestens nicht höheren Ausgaben als den derzeitigen Berliner Mietpreisen innerhalb von 15 bis 20 Jahren zu erwerben. Der Aufsichtsrat bestand aus Banquier Kämpf, Kanzleirat Blankenberg, Lehrer Consentius, Geheimer Rechnungsrat Hacker, Baumeister Hähnel, Direktor Simon, Schriftsteller Born und Rechnungsrat Fröauf.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Villa Fröauf. Museum Schöneberg

Nachdem der Kaiser die Gründung der Landhauskolonie Friedenau genehmigt hatte, fand 1875 die erste Gemeindewahl statt. Georg Roenneberg wurde Gemeindevorsteher, Carl Hacker Schöffe, Louis Blankenberg, Wilhelm Fröauf und Robert Hertel Gemeindeverordnete. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Herren bereits ihre Residenzen in der Bahnstraße (ab 1875 Saarstraße) errichten lassen, darunter die zweigeschossige Villa von Wilhelm Fröauf. Ins Parterre des wahrhaft bomforzionösen Hauses zog das Ehepaar Fröauf ein. Die erste Etage wurde an Johann Jacob Sturz (1800-1877) vermietet, der bis zu seiner Pensionierung als Generalkonsul in Brasilien und Uruguay tätig war.

 

 

 

 

Königliches Gewerbe-Institut Berlin, 1830

Der Name Wilhelm Fröauf taucht im Berliner Adreßbuch erstmals 1862 auf – als Rendant am Gewerbe-Institut in der Klosterstraße 36 mit Wohnung in der Krautstraße 18. Das Institut war 1820 als Königliche Unterrichtsanstalt für die Ausbildung von Fachkräften mit Volksschulabschluss für das produzierende Gewerbe gegründet und 1827 in Königliches Gewerbe-Institut umbenannt worden. Als Rendant im preußischen Staatsdienst bekleidete Fröauf keine herausgehobene, aber auskömmliche Stelle in der Kasse des Instituts. Er gehörte damit zu der kleinbürgerlichen Zielgruppe, für die Friedenau ursprünglich gedacht war. Mit dem Bau eines eigenen Hauses erfüllte sich Fröauf sicherlich einen lang gehegten Wunsch.

 

 

 

Von Fickermann zu Fröauf

Das bislang unbekannte Vorleben des Ehrenbürgers

 

Bei der Recherche war uns aufgefallen, dass über den jungen Wilhelm Fröauf wenig bekannt war. Woher stammte er, wie verlief sein Lebensweg bis zur bescheidenen Karriere als Rendant und Rechnungsrat? Eine Zufallsentdeckung im Landesarchiv Berlin (Nr. 2104/9) half weiter. Dort findet sich unter dem 28. Februar 1860 das Gesuch des Rendanten Wilhelm Fickermann um die Erlaubnis, den Namen Fröauf für sich und seine Nachkommen führen zu dürfen.

 

Im Gutachten des Berliner Polizei-Präsidiums heißt es: Die Gründe, weshalb er die Veränderung seines Namens wünscht, befreien von einer weiteren Ausführung. Der Antrag ist in sittlicher Beziehung, und weil nicht in Abrede zu stellen ist, dass der bisherige anstößige Name unzweifelhaft dem Fortkommen der Familie hinderlich ist, zu befürworten. Die Familien des Namens Fröauf, den er künftig zu führen wünscht, sollen ausgestorben sein, in Berlin wenigstens existiert dieser Name nicht.

 

 

 

 

Am 31. März 1860 wird dem Rendanten und expandirenden Secretair beim Königlichen Gewerbe-Institut, Wilhelm Fickermann in Berlin, die Annahme und Führung des Familiennamens ‚Fröauf‘ in Gnaden gestattet. Im Namen Seiner Majestät des Königs (gez. Wilhelm Prinz von Preußen, ggz. Graf von Schwerin). Mit der Consistorial-Verfügung vom 5. Mai 1860 wurde die Entscheidung rechtskräftig. Fortan ging Wilhelm Fickermann als Wilhelm Fröauf durchs Leben.

 

Warum der Namenswechsel? Der Begriff ficken hatte im 19. Jahrhundert noch nicht die eindeutig sexuelle Konnotation wie heute, war aber im Sinne von betrügen oder züchtigen sehr negativ besetzt. Diesen Makel wollte Wilhelm Fickermann offenbar loswerden. Der Name Fröauf kam dagegen positiv daher im Sinne von fröhlicher Aufbruch oder eine Art Neuanfang. Das könnte eine Erklärung für die Wahl des neuen Namens sein.

 

Zur Akte Fickermann – Fröauf

 

Wilhelm Fickermann reichte seinen Antrag beim Königlichen Polizei-Präsidium zu Berlin ein. Die Akte aus dem Polizei-Präsidium wurde zunächst im Staatsarchiv Potsdam aufbewahrt und später dem Landesarchiv Berlin unter Nr. 21047 übergeben. Die Dokumentation umfasst 9 Seiten. Von den wesentlichen Dokumenten haben wir eine Umschrift angefertigt.

 

Torgau, Artillerie-Kaserne

Wilhelm Fickermann (der spätere Wilhelm Fröauf) war der Sohn von Franz Ludwig Fickermann und wurde am 31. März 1814 im westfälischen Werl geboren. Die Familie war katholisch. Der Beruf seines Vaters wird als Organist angegeben. Das waren also bescheidene Verhältnisse, obwohl die weitere Familie Fickermann in Werl eine durchaus bedeutende Rolle spielte. Franz Wilhelm Fickermann (gestorben 1888) und Johann Theodor Fickermann (1776-1856) zum Beispiel amtierten als Bürgermeister der Stadt. Nach dem Wiener Kongress kam Werl 1815 mit ganz Westfalen unter preußische Herrschaft.

 

 

 

 

1838, also mit 24 Jahren, trat der junge Wilhelm Fickermann in den preußischen Staatsdienst ein und begann zunächst eine militärische Laufbahn bei der preußischen Armee. Er brachte es immerhin bis zum Oberfeuerwerker in der 4. Artillerie-Brigade im ehemals sächsischen Torgau. Das entsprach dem Unteroffiziersrang eines Feldwebels. Die 4. Artillerie-Brigade wurde auch die Westfälische Brigade genannt – es war also kein Zufall, dass der Westfale Fickermann in Torgau landete, zumal es dort auch eine katholische Garnison-Gemeinde gab.

 

Trau-Nachrichten der Garnisons Gemeinde Torgau, 1845

In Torgau lernte er Wilhelmine Gertrud Elisabeth Krüger (1821-1850) kennen, Tochter von Christian Krüger, Feldwebel im 20. Infanterie-Regiment. Am 16. März 1845 wurde in Torgau geheiratet. Wilhelm war 31, seine Braut 24 Jahre alt. Aus der Ehe mit Wilhelmine Krüger ging am 7. Januar 1846 Tochter Anna Franziska Catharina Fickermann (1846-1888) hervor.

 

Nach der Hochzeit zog die Familie in die preußische Hauptstadt. Hintergrund des Umzugs an den Louisenplatz 5 in Berlin war seine Abkommandierung an die Oberfeuerwerksschule als Feuerwerker und Hülfslehrer. Diese militärische Weiterbildung war auf eineinhalb Jahre angesetzt und sicherlich eine Chance, beruflich weiterzukommen.

 

Nach Umzügen in die Pionierstraße 10A und schließlich in die Potsdamer Straße 40 wird Wilhelm Fickermann dann 1848 als Königlicher Registrator bezeichnet. Das lässt darauf schließen, dass er den Sprung von der militärischen Laufbahn in die zivile preußische Staatsverwaltung wagte und dort seinen Weg für die nächsten Jahrzehnte fortsetzen konnte. 1851 wechselte er als Rendant und Secretär zum Königlichen Gewerbe-Institut – eine Position, die er im Prinzip bis zum Ausscheiden aus dem Staatsdienst beibehalten hat.

 

In der Zeit der beruflichen Neuorientierung traf die junge Familie jedoch ein Schicksalsschlag: Ehefrau Wilhelmine starb mit noch nicht einmal 30 Jahren. Wilhelm Fickermann war mit 36 Jahren Witwer und hatte allein für die erst 4-jährige Tochter zu sorgen. Doch kurze Zeit später, am 26. April 1851, heiratete Wilhelm Fickermann ein zweites Mal. Seine Frau Maria Anna Wilhelmine Emilie Krull (1825-1883) war die Tochter des in Marburg bereits verstorbenen Friedrich Wilhelm Theodor Krull – und sie stammte ebenfalls aus dem westfälischen Städtchen Werl, dem Geburtsort ihres Ehemanns. Das legt zumindest die Vermutung nahe, dass Wilhelm zu dieser Zeit noch Verbindungen nach Werl unterhielt. Aus dieser zweiten Ehe stammen Tochter Marie Ottilie Fickermann (1852-1906) und Sohn Ernst Friedrich Fickermann (1854-1861). Die 1850er Jahre sind ansonsten von einigen Wohnungswechseln geprägt: Sebastianstraße 20 (ab 1852), Blumenstraße 64 (ab 1857) und Krautstraße 18 von 1858 bis zum Umzug 1874 in das eigene Haus in Friedenau.

 

In diese Zeit fällt nun auch der oben beschriebene Namenswechsel von Fickermann zu Fröauf, der mit einer königlichen Kabinettsorder am 31. März 1860 amtlich vollzogen wurde. Ein Jahr später, im Dezember 1861, musste Wilhelm Fröauf einen weiteren Schicksalsschlag hinnehmen: Sein erst 7-jähriger Sohn Ernst Friedrich starb an Scharlach.

 

Beruflich ging es immerhin aufwärts: 1867 wurde das Gewerbe-Institut in Gewerbe-Akademie umbenannt und Wilhelm Fröauf endlich zum Rechnungsrat ernannt. Dort erwartete er im Mai 1870 den Kunsthistoriker Herman Grimm (1828-1901), dessen Vorlesungen im Hörsaal Nr. 3 der Gewerbe-Akademie zu organisieren waren. Eine delikate Angelegenheit, da der Sohn von Wilhelm Grimm zum Freundeskreis der einflussreichen Bettina von Arnim gehörte und obendrein eine Professur an der Universität erhalten sollte.

 

Fröauf am 9. Mai 1870 an Herman Grimm

Berlin, 9. Mai 1870. Hochgeehrter Herr Lektor, Ihre Vorlesung über ‚Geschichte der deutschen Literatur‘ ist Ihrem Wunsche gemäß auf Montag und Donnerstag um 6 – 7 Uhr im Hörsaal Nr. 13 abgekündigt worden. Anfang am Montag, den 16. des Monats. Ich bitte Sie ergebenst, sich an diesem Tage gegen 6 Uhr nach der Kasse begeben zu wollen, wo ich Sie erwarten werde, um Ihnen den Schlüssel zum Lehrerzimmer und die Wandkarte zu übergeben. Hochachtungsvoll. Fröauf.

 

Inzwischen hatte Wilhelm Fröauf seine Tochter Anna Franziska Catharina am 19. Mai 1869 in der St. Andreas Kirche am Stralauer Platz unter die Haube gebracht. Sie heiratete den 28-jährigen Kaufmann und Seidenwarenfabrikanten Carl Wilhelm Schultze aus der Brüderstraße 6. Doch als Mittfünfziger gehörte Rechnungsrat Wilhelm Fröauf noch immer zu jenen Beamten, deren Einkommen nicht so rasch und in gleichem Maße als die Wohnungsmiete stieg. Da kam die Offerte des Landerwerb-- und Bauvereins auf Actien zur rechten Zeit. Als Mitbegründer des Geselligen Vereins und ehrenamtlicher Schöffe konnte er nun die Entwicklung von Friedenau entscheidend mitgestalten. Die Tätigkeit des Vereins ist später als ein mustergültiges Beispiel der Selbstverwaltung bezeichnet worden.

 

 

 

 

 

Die zehn Jahre von 1873 bis 1883 waren für Wilhelm Fröauf und seine Familie wohl die glücklichsten. Als Mit-Gründer von Friedenau, Gemeindevertreter, ehrenamtlicher Schöffe, im eigenen Haus lebend, aktiv eingebunden in das Gemeinde- und Vereinsleben war der preußische Beamte angekommen. Dazu kam noch, dass 1879 Gewerbe-Akademie und Bauakademie zur Königlichen Technischen Hochschule Charlottenburg zusammengeschlossen wurden und Wilhelm Fröauf 1883 zum Geheimen Rechnungsrat und Rendanten der Technischen Hochschule ernannt wurde – der Höhepunkt seiner beruflichen Karriere.

 

Doch im selben Jahr fiel wieder ein Schatten auf das Familienleben. Im Oktober 1883 zeigte der inzwischen 69-jährige Geheime Rechnungsrat Wilhelm Fröauf, wohnhaft zu Friedenau, Saarstraße 3, beim Standesamt an, daß seine Ehefrau Wilhelmina Maria Anna Emilia Fröauf geborene Krull, 58 Jahre 7 Monate 25 Tage alt, zu Friedenau in seiner Wohnung am 26. Oktober 1883 nachmittags um neundreiviertel Uhr verstorben sei –  und vermutlich auf dem Friedhof Stubenrauchstraße ihre letzte Ruhe fand. Nur fünf Jahre später starb mit erst 42 Jahren auch seine Tochter aus erster Ehe, Anna Franziska Catharina, am 11. Juni 1888. Im selben Jahr feierte der jetzt 74-Jährige sein 50-jähriges Dienstjubiläum im preußischen Staatsdienst. Aus diesem Anlass wurde ihm das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Friedenau verliehen – und der Weg zwischen Kaiserallee und Blankenbergstraße in Fröaufstraße umbenannt.

 

Am 1. April 1890 beendete der Geheime Rechnungsrat außer Diensten und Friedenauer Ehrenbürger Wilhelm Fröauf seine ehrenamtliche Tätigkeit in der Friedenauer Kommunalverwaltung. Seine Villa in der Saarstraße, die seit der neuen Nummerierung von 1885 mit der Hausnummer 14 bedacht war, verkaufte er an das Patentbureau Gerson & Sachse. Das Haus war für den alleinstehenden Witwer einfach zu groß geworden. Für den neuen Besitzer waren Immobilie und Grundstück dagegen höchst interessant. Denn mit der Bauordnung von 1893 konnten in Friedenau nun auch mehrstöckige Mietswohnhäuser errichtet werden. Die bisher vor der Stammbahntrasse endende Saarstraße geriet ins Blickfeld, da die Gemeinde eine Saarstraßenbrücke für jenen im Entstehen begriffenen östlichen Schöneberger Stadtteil als auch für die weitere Entwicklung von Friedenau seit langem für wünschenswert erachtete. Gerson & Sachse erwarben zusätzlich das Grundstück Saarstraße 13, ließen Fröaufs Villa abreißen auf beiden Grundstücken Wohnhäuser für jeweils 12 Mietparteien errichten. 1899 wurde die Friedenauer Brücke eröffnet.

 

 

Todesurkunde Wilhelm Fröauf

Seine letzten Lebensjahre verbrachte Wilhelm Fröauf bei seiner Tochter Marie Ottilie in der Leibnizstraße 92 in Charlottenburg. Sie war es auch, die seinen Tod meldete: Beim Standesamt Charlottenburg zeigte die unverheiratete Maria Fröauf an, daß der Geheime Rechnungsrat Wilhelm Fröauf, 84 Jahre alt, katholischer Religion, wohnhaft zu Charlottenburg, Leibnizstraße 92, geboren zu Werl in Westfalen, zuletzt in zweiter Ehe verheiratet gewesen mit der zu Friedenau verstorbenen Emilia geborene Krull, zu Charlottenburg in der Wohnung der Anzeigenden am 1. Januar 1899 nachmittags um eindreiviertel Uhr verstorben ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Todesanzeige Wilhelm Fröauf, 1899

Im Friedenauer Lokal-Anzeiger erschien am 5. Januar 1899 eine als Nachruf bezeichnete Todesanzeige:

 

Der langjährige Schöffe in unserer Gemeindeverwaltung, Herr Geheimer Rechnungsrath a. D. Wilhelm Fröauf ist in Charlottenburg verstorben. Seit dem Entstehen unseres Ortes hat er bis zum 1. April 1890 den öffentlichen Interessen des Ortes gedient. Sein Eifer und seine Pflichttreue bei Verwaltung seines kommunalen Amtes haben bei allen Bewohnern des Ortes eine dankbare Erinnerung hinterlassen, die bei seinem Scheiden aus der kommunalen Tätigkeit durch seine Ernennung zum Ortsältesten ihren Ausdruck gefunden hat, nachdem ihm bereits vorher aus Anlass seines 50jährigen Dienstjubiläums im Staatsdienste das Ehrenbürgerrecht von Friedenau verliehen worden war. Seinem Wunsche gemäß wird er auf dem hiesigen Friedhofe seine letzte Ruhestätte finden und hier von der Leichenhalle aus am Donnerstag, den 5. Januar 1899, nachmittags 3 Uhr, beigesetzt werden. Die dankbare Gemeinde Friedenau wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Friedenau, den 4. Januar 1899. Namens des Gemeinde-Vorstandes und der Gemeinde-Vertretung. Roenneberg, Gemeinde-Vorsteher.

 

                                                            

Am 14. Januar 1899 machte Roenneberg in der Sitzung der Friedenauer Gemeindevertreter die Mitteilung von dem Eingang eines Schreibens des Frl. Fröauf - Charlottenburg, in welchem die Dame sich für die ihrem verstorbenen Vater durch unsere Gemeindebehörden beim Begräbnis zu Theil gewordene Ehrung bedankt. Die Versammlung erhebt sich zum Gedächtnis des heimgegangenen Ehrenbürgers und Ortsältesten unserer Gemeinde von den Plätzen.

 

Doch die Erinnerung verblasste schnell. Tochter Marie Ottilie, die letzte ihres Namens Fröauf, starb mit 54 Jahren am 15. Dezember 1906 in der Privatanstalt Waldhaus in Zehlendorf. Das lässt auf psychische Probleme schließen. In der Todesurkunde des Standesamtes Zehlendorf für die Rentiere Marie Fröauf, die nach Angaben des Anstalts-Portiers Johann Pietrzak ausgefüllt wurde, heißt es zu ihrer Herkunft lapidar: Nähere Angaben über die Eltern der Verstorbenen fehlen. Und während die Friedenauer Ehrengräber von Roenneberg und Hertel bis heute erhalten sind, wofür wohl inzwischen die Nachfahren sorgen, wurde das Fröaufsche Grab später eingeebnet.

 

So bleibt uns nur, an dieser Stelle und auf diese Weise an den Friedenauer Ehrenbürger Wilhelm Fickermann-Fröauf zu erinnern.