Name seit 1895, benannt nach der Insel Mainau im Bodensee. Die ersten Häuser konnten ab 1909 bezogen werden.

 

Foto Topographie Friedenau, 2000.

Mainauer Straße Nr. 2

Baudenkmal Krankenhaus & Mietshaus

Entwurf Carl Dittmar

Bauherr Carl Günther

1890 & 1909, Umbau 1910-1911 & 1913

 

Auf dem Grundstück Mainauer Straße Nr. 2 wurde 1909-13 von Carl Dittmar ein fünfgeschossiges Wohnhaus mit Sanatorium für Dr. Carl Günther errichtet, das sich mit einem großen Klinik-Seitenflügel tief in das Grundstück hinein erstreckt. In der Tiefe des Grundstücks stand ursprünglich eine wohl vor 1890 erbaute Villa, die beim Bau des Wohnhauses in den Seitenflügel als Klinik einbezogen wurde, was an der abweichenden Gestaltung der Fassade (Klinkersockel, -ecken, -laibungen) sowie in den Bauplänen deutlich ablesbar ist.

 

Das Vorderhaus ist als Mietwohnhaus mit zwei ungleich tiefen Seitenflügeln ausgebildet; im Vorderhaus sind je eine 4- und eine 5-Zimmer-Wohnung pro Geschoss, im längeren Seitenflügel außerdem eine 2-Zimmer-Wohnung untergebracht. Im verlängerten Seitenflügel - eigentlich ein selbständiges, freistehendes Mietwohnhaus mit Querlüftung und -belichtung - sind zwei 3-Zimmer-Wohnungen pro Geschoss angelegt.

Im Anschluss an diesen Seitenflügel befindet sich der Bau der ehemaligen Rheingau-Klinik mit eigenem Treppenhaus, das jeweils sechs Zimmer pro Geschoss erschließt. In diesen Klinikbau ist die alte zweigeschossige Villa mit vorgelagerter Terrasse einbezogen worden.

 

 

 

Die Rheingau-Klinik ist vor dem Zweiten Weltkrieg von Dr. Rexin und Dr. Jacobi geleitet worden. Letzterer musste 1938 wegen seiner jüdischen Herkunft emigrieren und übertrug nach 1945 die Klinik dem Internisten Dr. Wirth, der diese ab 1949 zusammen mit dem Chirurgen Dr. Neiser betrieb. Die Klinik hatte 50 Betten in den drei Obergeschossen, im Untergeschoss war das Labor, im Erdgeschoss die Röntgenologie untergebracht. Die Zufahrt der Krankenwagen erfolgte über das Grundstück Bundesallee Nr. 67. Die Klinik erfreute sich regen Zuspruchs, da sie gut erreichbar im Quartier lag.

 

Heute befindet sich eine Arztpraxis in der 1987 geschlossenen Klinik. Die Straßenfassade des Wohnhauses ist symmetrisch angelegt, glatt verputzt und wird von einem wuchtigen Rundbogen-Quergiebel im Dachgeschoß dominiert. In der Mittelachse sind zwei flachgerundeten Erkern in den ersten drei Obergeschossen breite Balkons vorgelagert. Im Erdgeschoss bilden vier Korbbögen die Schaufenster für Ladenlokale. Der Hauseingang ist leicht aus der Mitte gerückt, daneben befindet sich die Portierswohnung. Die Hoffassaden des Wohnhauses und des Sanatoriums sind dagegen asymmetrisch und malerisch angelegt. Sie werden von einem Treppenturm, Arkaden, vorspringenden Loggienblöcken, Balkons, Terrassen und einem unregelmäßigen Rohziegelsockel bestimmt. Arkaden trennen den Hof des Vorderhauses vom Klinikbereich. Der Gegensatz zwischen Straßen- und Hoffassaden ist offenkundig absichtlich gewählt. Topographie Friedenau, 2000

 

Mainauer Straße 7 Ecke Südwestkorso. Topographie Friedenau, 1999

Mainauer Straße Nr. 7

Südwestkorso 70/Görresstraße 30

Baudenkmal Mietshaus

Entwurf Alfred B. Lowitzki

Bauherr Frank Beck

Um 1909

 

Das zweifach abgewinkelte, viergeschossige Mietwohnhaus an der Ecke Mainauer Straße Nr. 7/Südwestkorso Nr. 70/Görresstraße Nr. 30 hat drei Treppenaufgänge, die jeweils Zweispänner erschließen. Überragt wird es von einem hohen, achteckigen Turmbau mit Aussichtsplattform und Balustrade, dem der historische Turmaufsatz und -helm verlorengegangen ist. Der reich gegliederte Eckbau zeigt an jeder Straßenfront eine ausbalancierte, frei komponierte Fassade. Die Ansicht an der Mainauer Straße wird von einem Standerker mit seitlichen Loggienbalkons und einem Quergiebel beherrscht, die Front zum Südwestkorso von einem breiten Standerker und von Loggien und Quergiebeln im Südwesten und Nordosten, ein Erkerturm verbindet die beiden Fassaden.

 

Die Fassade an der Görresstraße akzentuieren zwei flache Runderker, Loggien in der Mitte und ein Quergiebel. Die Fassaden sind sparsam mit kleinen Medaillons und Festons dekoriert, die Vestibüle mit Tonnengewölbe und Wandverkleidung ausgestattet. Das Erdgeschoss am Korso war von vornherein für Ladenlokale vorgesehen. Die niedrige Vorgarteneinfassung ist teilweise erhalten. Topographie Friedenau, 2000.

 

Im Friedenauer Adressbuch wird das Haus erstmals 1909 aufgeführt. Eigentümer war der Maurermeister Frank Beck aus Steglitz. Im Erdgeschoss befanden sich der Kolonialwarenladen von  F. Pflug und das Geschäft der Milchhändlerin E. Treder.

 

Mainauer Straße Nr. 8

Baudenkmal Mietshaus

Entwurf & Ausführung Architekt Leberecht Thon

Ausführung Maurermeister Friedrich Reimer

Bauherr Fritz Vogeler

1908-1909

 

Das Haus Mainauer Straße Nr. 8, ein viergeschossiges, dreizehnachsiges Mietwohnhaus, wurde 1908-09 von Leberecht Thon errichtet. Die beinahe symmetrische Fassade wird von zwei Standerkern und seitlichen Balkons gegliedert. In der dreiachsigen Mitte befindet sich der Hauseingang. Der östliche Standerker wird von einer großen ziegelgedeckten Welschen Haube bekrönt, wohingegen der andere Erker nur mit einem Walm gedeckt ist. Fußwalme im ersten und zweiten Obergeschoss gliedern die Fassade, die ansonsten nur durch sparsames Dekor (kleine Zierfelder mit Vasen und Frauenfiguren, Festons und dergleichen) belebt wird. Das Vorgartengitter ist erhalten.

Topographie Friedenau, 2000

 

Mainauer Straße 9. Topographie Friedenau, 1999

Mainauer Straße Nr. 9

Baudenkmal Mietshaus

Entwurf 6 Ausführung Maurermeister Heinrich Manglus

Bauherr Maurermeister Heinrich Manglus

1909

 

Das Wohnhaus weist eine fast symmetrische Fassade auf: zwei Standerker mit seitlichen Balkons gliedern die Front, in der Mitte springen Einzelbalkons vor. Das Souterrain ist durch Putznutung als Sockelzone hervorgehoben, die oberen Geschosse sind glatt verputzt.

Topographie Friedenau, 2000