Die Geschichte der südlichen Grenze zwischen Friedenau und Steglitz ist kompliziert. Im Jahr 1902 bekam die zu Steglitz gehörende Straße 25 den Namen Peschkestraße, benannt nach dem Kaufmann Karl Hermann Peschke (1838-1912), von 1892 bis 1901 Schöffe sowie zeitweilig stellvertretender Gemeindevorsteher von Steglitz. Bekannt ist, dass er bis 1901 Eigentümer des Landhauses Schildhornstraße Nr. 101 war und danach bis zu seinem Tod in der Albrechtstraße Nr. 17 wohnte. Auf dem Grundstück Schildhornstraße befindet sich das Bekleidungshaus C & A, allerdings unter der attraktiveren Anschrift Schloßstraße Nr. 17A. Karl Hermann Peschke wurde auf dem Friedhof Bergstraße beigesetzt. Die Grabstelle existiert nicht mehr. Das Haus Albrechtstraße Nr. 17 wurde beim Luftangriff am 23./24. August 1943 zerstört.

 

In den Jahren 1899 bis 1914 waren - dicht an der Peschekstraße - zwischen Rheinstraße 45-46 und Holsteinische Straße 39-42 ein- bis achtgeschossige Fabrikbauten entstanden. Die Gemarkungsgrenze zwischen Friedenau und Steglitz führte mitten durch das Grundstück. Erst mit der Gebietsreform vom 1. April 1938 gehörte die Optische Anstalt C. P. Goerz zu Friedenau. Die Häuser Peschkestraße Nr. 1 bis Nr. 17 kamen zu Steglitz und die vier Häuser Nr. 18 bis Nr. 21 zu Friedenau. So ist es bis heute geblieben, immerhin mit der gemeinsamen PLZ 12161.

 

Schildhornstraße 101, 1901. Quelle Heimatverein Steglitz

Landhaus des Kaufmann Karl Hermann Peschke in der Schildhornstraße Nr. 101 bis 1901. Auf den Grundstücken Nr. 101 bis Nr. 103 steht heute das Bekleidungshaus C & A .

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Berliner Gebietsreform 1938

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