Der Name Schnackenburgstraße existiert seit 1931, benannt nach Bernhard Schnackenburg (1867-1924), der 1904 zum Gemeindevorsteher von Friedenau gewählt wurde und dem schließlich 1905 der Titel Bürgermeister verliehen wurde. Zuvor war es von 1872 bis 1885 die Querstraße 1 und von 1885 bis 1931 die Feurigstraße, benannt nach Johann Adolph Albert Friedrich Feurig (1830-1890), dem Amts- und Gemeindevorsteher von Schöneberg, der in dieser Funktion für den Kreis Teltow auch Leiter der Amtsbezirke Schöneberg, Wilmersdorf und Friedenau war. Unter seinem Vorsitz fand 1875 die erste Wahl der Gemeindeverordneten von Friedenau statt, in der Georg Roenneberg (1834-1895) zum ersten ehrenamtlichen Gemeindevorsteher von Friedenau gewählt wurde.

 

Bernard Schnackenburg, nach 1909

Bernhard Schnackenburg (1867-1924)

 

Am 21. November 1902 machte der Friedenauer Lokal-Anzeiger die Amtsniederlegung unseres Amts- und Gemeindevorstehers Herrn Major Roenneberg aus Gesundheitsrücksichten öffentlich. Unterhandlungen, unter welchen Bedingungen die Amtsniederlegung erfolgen sollte, schweben bereits seit 14 Tagen. Eine Kommission ist beauftragt worden, die Bedingungen festzusetzen, unter welchen die Stelle neue ausgeschrieben werden soll.

 

Schon Tage später wurde mobil gemacht: Voraussichtlich werden auch hier  wieder viele Militärs sich um die freie Amtsvorsteherstelle bemühen, zumal sie dazu ja von der bekannten Vereinigung für Unterbringung solcher Herren ermuntert werden. Es muss jedoch mehr als zweifelhaft erscheinen, ob ihnen für das in Rede stehende Amt die nötige Befähigung beiwohnt. Lieber wähle man dann schon einen Beamten aus der Staats- oder Kommunal-Verwaltung, der seine Sache versteht und mit allen Geschäften genau vertraut ist. Hierbei kommt es dann hauptsächlich nur darauf an, einen  Mann zu finden, der sich auch die nötige Autorität sowohl nach unter wie nach oben zu verschaffen versteht und womöglich auch einigen Einfluß bei den maßgeblichen Behörden zu erlangen weiß. Jüngere, strebsame Kräfte dürften sich kaum mit einer solchen, dem Landrat untergebenen Stellung begnügen, oder sie doch nur als eine momentane Unterkunft resp. Als Durchgangsposten ansehen, den sie wieder verlassen, sobald sich ihnen irgendeine bessere Aussicht bietet.

 

 

 

 

 

 

Am 1. April 1903 wählte die Gemeindevertretung Bernhard Schnackenburg (1867-1924) zum Gemeindevorsteher. 1905 wurde ihm der Titel Bürgermeister verliehen. Schnackenburg hatte Jura studiert und danach eine kommunale Verwaltungslaufbahn eingeschlagen. Er wurde Stadtrat in Posen (1886) und Halle (1899) und schließlich Bürgermeister von Friedenau – Inbegriff des unpolitischen preußischen Beamten. Nach seinem Amtsantritt machte er den Regierungsbaumeister Hans Altmann (1871-1965) zum Gemeindebaurat. In wenigen Jahren haben beide viel von dem geschaffen, wovon Friedenau noch heute lebt. Es entstanden Bebauungspläne für Wagner-Viertel und Südwestkorso, drei Schulgebäude mit Sportplätzen, zwei Bedürfnisanstalten, der Friedenauer Waldfriedhof in Güterfelde – und die Pläne für den Rathausbau am Lauterplatz.

 

Es kam wie vorhergesagt. Für Bernhard Schnackenburg war Friedenau ein Durchgangsposten. Am 16. Juni 1909 wurde er zum Oberbürgermeister von Altona gewählt. Zum Abschied überreichte ihm die Gemeindevertretung die 60 cm hohe Bronze Abschied von Bildhauer Heinrich Mißfeldt (1872-1945), die in der Werkstatt von Hermann Noack gegossen wurde.

Schnackenburgstraße 3. Foto Hahn & Stich, 2019

Schnackenburgstraße Nr. 3

Baudenkmal Mietshaus

Entwurf Maurermeister A. Westphal

Ausführung E. Kramer

Bauherr Glasermeister Carl Barth

1888-1889

 

Das dreigeschossige, vierachsige Wohnhaus mit einer Grundfläche von 13,5 x 13,0 Metern weist in jedem Geschoss nur eine 4-Zimmer-Wohnung auf, die von einer Treppe in der Nordwestecke des Hauses erschlossen wird. Der Grundriss ist deutlich dem Sechsfelderschema verpflichtet. Das Haus erhebt sich auf einem niedrigen Souterrain, das zusammen mit dem Hochparterre mit einer schweren Putzbossenquaderung versehen ist. Die Obergeschosse sind verklinkert. In der Mittelachse ist dem Haus ein Standerker vorgesetzt, der bis zum ersten Obergeschoss aufgeführt ist und einen Altan im zweiten Obergeschoss trägt. Die Klinkerfassaden sind durch Gurtgesimse und Putzstreifen sowie durch aufwendige Fenstergewände und Brüstungsfelder belebt. Das Haus wird im Bauwich durch eine seitlich angeordnete Treppe erschlossen. Topographie Friedenau, 2000

 

Schnackenburgstraße Foto Hahn & Stich 2019

Schnackenburgstraße Nr. 4

Baudenkmal Landhaus & Werkstattgebäude

Landhaus Ausführung Kreuschmer & Co., Bauherr P. Heinzel, 1886

Werkstattgebäude Ausführung R. Lange, Bauherr Georg Herholz, 1901

 

Das zweigeschossige, fünfachsige Landhaus wurde auf einem Sechsfelder-Grundriss erbaut. Das hohe Souterrain des Hauses zeigt Putzquaderung, die beiden Hauptgeschosse rotes Sichtziegelmauerwerk. Vor den Baukörper des Hauses tritt eine dreiachsige, massive Veranda, die im Hochparterre aus ionischen, im Obergeschoss aus toskanischen Säulen und Eckpfeilern besteht. Der Verandavorbau ist mit Hebeschiebefenstern geschlossen und wird von einem flachen klassizistischen Quergiebel bekrönt, in dessen Giebelfeld eine Kartusche mit dem Monogramm „H“ des Bauherrn zu sehen ist. Zum Hauseingang im seitlichen Vorbau im Bauwich führt eine kleine Freitreppe hinauf. Topographie Friedenau, 2000

 

Nach diversen Eigentümerwechseln erwarb schließlich der Ingenieur Georg Herholz das Grundstück. Hinter dem Landhaus ließ er im Hof 1901 ein Werkstattgebäude für die von ihm zwischenzeitlich erworbene Blitzableiterfabrik Xaver Kirchhoff errichten.

 

Die Geschichte von Xaver Kirchhoff beginnt 1868 in der Neuen Jacobstraße Nr. 8. Unter dieser Adresse ist er als Schlosser und Maschinenbau-Anstaltbesitzer eingetragen. Nicht unabhängig davon muss der Kaufmann Herrmann Kirchhoff betrachtet werden, der in der Neuen Grünstraße Nr. 33 ein Lager von Neusilber und Nickel, engl. U. schwed. Gußstahl, Muttern u. Schrauben betreibt. Beide, offensichtlich Vater und Sohn, sind ab 1892 als Eigentümer bzw. Bewohner des Hauses Ringstraße Nr. 52-53 in Friedenau eingetragen. 1875 tritt Xaver Kirchhoff in der Berliner Chausseestraße Nr. 66 als Fabrikant von Blitzableitern auf. Schon bald galt er als Autorität für die Blitzableiter-Fabrikation, weil er vor dem Bau derartiger Anlagen Kriterien festlegte: Lage des Gebäudes, Umgebung desselben, Bestandteile des Daches (Schiefer, Ziegel, Zink oder Kupfer), Lage von Regenrinnen und Abfallrohren, vorhandene Eisenkonstruktionen, Lage der Gas- und Wasserleitungen im Gebäude und in der Straße, Grundwassertiefe in der Nähe des Gebäudes und gewöhnlicher Zug der Gewitter am Orte.

 

Nachdem das Königlich Preußische Kriegsministerium bekundete, dass das vorliegende Promemoria des Blitzableiter-Fabrikanten Kirchhoff ein schätzenswertes Material für die zweckmäßige Konstruktion von Blitzableitern liefert, machte das Unternehmen sein Hauptgeschäft mit den Staats-, Verwaltungs- und Militärbehörden, darunter die Blitzableiter für den Reichstag und das Gouvernementsgebäude der deutschen Kolonie Togo.

 

1892 erwarb Kirchhoff in Friedenau das Wohnhaus Ringstraße Nr. 52-53, eingetragen Herrmann und Xaver Kirchhoff, und in der Friedenauer Straße Nr. 44, Ecke Niedstraße, ein Grundstück für die Firma Xaver Kirchhoff, Blitzableiter und eiserne Fahnenstangen, Schöneberg, Friedenauer Straße Nr. 44, Postbestellbezirk Friedenau. Zum eigens erbauten Haus gehören 120 Quadratruten Bodenfläche. Bemerkenswert schon damals, dass im Haus als Mieter der Elektrotechniker Georg Herholz aufgeführt wurde.

 

1899 teilt der Friedenauer Lokal-Anzeiger mit, dass dem Ingenieur Georg Herholz zu Schöneberg für die Firma Xaver Kirchhoff in Schöneberg (Nr. 1153 des Firmenregisters) Prokura erteilt ist. Am 28. Mai1906 heißt es unter Firmeneintragung Nr. 929. (Firma: Xaver Kirchhoff, Friedenau): Inhaber jetzt Georg Herholz, Friedenau. Die Prokura des Georg Herholz ist erloschen. Am 9. Juni 1906 folgt unter Firmeneintragung Nr. 929. (Firma Xaver Kirchhoff, Friedenau.: Der Frau Margarethe Herholz geb. Lindemann, in Friedenau, ist Prokura erteilt. Gleichzeitig verkauft Kirchhoff sein Landhaus in der Ringstraße Nr. 52-53, zieht als Rentier in die Kirchstraße Nr. 28, II. Stock, und sucht zum 1. April für 5 Stunden des Tages Aufwärterin. Danach verliert sich seine Spur.

 

Firmeninhaber Georg Herholz hatte den richtigen Riecher, da nach der Bauordnung nun die mehrstöckigen Mietswohnhäuser mit Blitzschutz versehen werden mussten. Da es vom architektonischen Standpunkt aus wünschenswert erschien, die Blitzableiter-Anlage möglichst unauffällig zu installieren und die meist unschön wirkenden Auffangstangen nicht unvermittelt in die Luft hineinragen zu lassen, setzte die Firma auf schmiedeeiserne Fahnenstangen und die Bekrönung mit Giebeln und Turmspitzen, die die Funktion der Blitzableiter-Auffangstangen übernahmen.

 

Der Publizist Christoph Joseph Cremer (1840-1898), der 1896 über das Gewerbliche Leben im Kreise Teltow scheibt, kommt zu dem Ergebnis, dass die anfangs als Hilfsmittel gedachten Fabrikationszweige mit der Zeit zu sehr bedeutenden selbstständigen Artikeln geworden sind. Die Fahnenstangen werden in jeder Höhe ohne Vernietung und Verschraubung aus patentgeschweißten schmiedeeisernen Röhren von 220 bis 80 Millimeter äußern Durchmessers und von 7 bis 4 Millimeter Wandstärke, auch freistehend mit reich ornamentiertem Sockel angefertigt. Ein der Firma patentierter Apparat ermöglicht das Einziehen von Fahnenleinen, ohne dass ein Ersteigen oder Senken der Stange erforderlich ist. Zu den Blitzableiter-Anlagen gebraucht Xaver Kirchhoff als Leitungsmaterial ausschließlich verzinktes Eisen und Kupfer. Das Eisen kommt in Form von soliden Stangen oder Drahtseilen, das Kupfer mir als massiver Draht zur Verwendung. Seit Begründung der Fabrik hat die Firma Xaver Kirchhoff über 4000 Blitzableiter-Anlagen ausgeführt.

 

In den ersten Jahren der Weimarer Republik deuten sich Veränderungen an. 1924 steht im Adressbuch Friedenau u. a.: Herholz, Georg, Ingenieur, Zehlendorf (Kleinmachnow), Siedlung Eigenherd, Eigentümer. Unter dem 4.5.1924 verkündet die Chronik von Kleinmachnow: Der Ort wählt zum zweiten Mal die Gemeindevertretung. Heinrich Funke wird erneut Ortsvorsteher, zum Schöffen wird Georg Herholz gewählt. 1929 lässt sich Herholz im Villenviertel von Kleinmachnow auf dem Grundstück Hakestraße Nr. 19 (ab 1950 Clara-Zetkin-Straße) Ecke Medonstraße vom Zehlendorfer Architekten Friedrich Blume ein Einfamilienhaus errichten lassen.

 

In der 2020 erschienenen Publikation 100 Jahre Landgemeinde Kleinmachnow finden sich widersprüchliche Angaben: 4.5.1924: Kleinmachnow wählt zum zweiten Mal die Gemeindevertretung. Heinrich Funke wird erneut Ortsvorsteher, zum Schöffen wird Georg Herholz gewählt. 31.3.1932: Gemeindevorsteher Heinrich Funke legt wie angekündigt aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder. Nachfolger wird am 1. April 1932 der Ingenieur Georg Herholz, sein bisheriger Stellvertreter, der bereits am 15.2.1932 gewählt wurde. 23.09.1932: Gemeindevorsteher Georg Herholz lädt ins Gasthaus Grothe zur Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr ein. 4.2.1933: Innenminister Hermann Göring ordnet die Auflösung aller Gemeindevertretungen im Reich zum 8.2.1933 und Neuwahlen zum 12.3.1933 an. Auch die Kleinmachnower müssen wieder an die Wahlurne mit folgendem Ergebnis: NSDAP 669 Stimmen, SPD 93 Stimmen, Kestin-Hofert-Hildebrand 83 Stimmen, Einheitsfront der Werktätigen 27 Stimmen, Einheitsliste Herholz 571 Stimmen. 1.5.1933: Architekt Dr. Erich Engelbrecht, NSDAP- und SS-Mitglied, tritt sein Amt als neuer Bürgermeister an und löst damit Georg Herholz ab. In der Übersicht der Kleinmachnower Bürgermeister werden auf Seite 209 die Lebensdaten von Georg Herholz mit 1870-1941 angegeben. Allerdings steht auf Seite 44: Herholz stirbt am 1. August 1945 in einem sowjetischen Lager. 1941 oder 1945?

 

Sowohl Kirchhoff als auch sein Nachfolger Herholz sorgten rechtzeitig für den Fortbestand der Firma - bis heute, nun als Xaver Kirchhoff GmbH in der Ullsteinstraße Nr. 87 in Tempelhof. Nachzutragen ist, dass in das Werkstattgebäude Feurigstraße Nr. 4 1927 die Apparate Bauanstalt H. Obel Nachf. GmbH einzog. Nachdem die Feurigstraße in Schnackenburgstraße umbenannt war, zog in den Hinterhof das Chemische Laboratorium für Tonindustrie KGT. Heute befindet sich dort das KommRum, ein Café mit psychosozialer Kontakt- und Beratungsstelle.

 

ePaper
Xaver Kirchhoff, Blitzableiter
Aus: Das gewerbliche Leben im Kreis Teltow. Von Christoph Joseph Cremer. Berlin, 1900

Teilen:
Schnackenburgstraße 8 Ecke Handjerystraße 91-92. Foto Hahn & Stich, 2019

Schnackenburgstraße Nr. 8

Schnackenburgstraße Nr. 8

Handjerystraße Nr. 91-92

Amts- und Gemeindeverwaltung Friedenau

 

Georg Roenneberg (1834-1895), der 1875 zum ersten ehrenamtlichen Gemeindevorsteher gewählt wurde,  erledigte die Amtsgeschäfte von 4½ bis 5 ½ in seinem Privathaus Moselstraße Nr. 4-5. Nachdem sein Bruder Major a. D. Albert Roenneberg (1842-1906) den Posten 1892 übernommen hatte, mietete die Gemeinde 1896 für die Amts- und Gemeindeverwaltung Räume im Haus des Zimmermeisters Ch. Winternagel Feurigstraße Nr. 8 Ecke Handjerystraße Nr. 91-92. Winternagel, wohnhaft in Wilmersdorf, Bernhardstraße Nr. 3-4. hatte das Eckhaus 1894/95 errichten lassen. Gärtner Hinz war Verwalter. Im Haus wohnten zur Mieter Rentiere Lämmer, Kaufmann Lehmann und der Eisenbahnbeamte Senf. Im Eckladen präsentierte Fleischermeister O. Bork im Schaufenster seine frischen Schlachtungen. Am Vorgarten wurden vor dem Hauseigang ein Briefkasten und Schaukästen mit den Bekanntmachungen der Gemeinde installiert.

 

 

Nach dem Amtsantritt von Bürgermeister Schnackenburg zog Gemeindebaurat Altmann mit Hochbau-,  Tiefbau-  und  Baupolizeiamt in die Lauterstraße Nr. 19-20. Da sich abzeichnete, dass in den Räumen in der Schnackenburgstraße die ständig wachsenden Aufgaben nicht mehr zu bewältigen waren, machten sich Schnackenburg und Altmann an ein Bauprogramm für den Neubau des Rathauses am Lauterplatz. Am 16. Dezember 1915 konnte Schnackenburgs Nachfolger im Amt, Bürgermeister Erich Walger (1867-1945), die erste Sitzung unserer Gemeindevertretung im neuen Rathause eröffnen. Es folgte die Fertigstellung von Festsaal, Ratskeller und bis 1917 der Turm. So kam Friedenau noch im letzten Augenblick vor der Bildung von Groß-Berlin am 1. Oktober 1920, an dem die Stadt Schöneberg und die Gemeinde Friedenau als 11. Verwaltungsbezirk Teil von Berlin wurden, zu seinem so langersehnten Rathaus. Da es nun eine Feurigstraße in beiden Ortsteilen gab, wurde die Friedenauer Feurigstraße am 9. September 1931 in Schnackenburgstraße umbenannt.

 

Schnackenburgstraße Nr. 10. Foto Hahn & Stich, 2019

Schnackenburgstraße Nr. 9-10

Baudenkmal Mietshaus

Ausführung Maurer- und Zimmermeister Heindorf

Bauherr Otto Bauer

1890-1892

 

In der nördlichen Handjerystraße finden sich auf der westlichen und der östlichen Straßenseite Landhäuser der ersten Bauphase zusammen mit frühen Mietwohnhäusern der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts und großen Mietwohnhäusern der Zeit um 1910 in der für Friedenau typischen Mischung. Auf der westlichen Straßenseite sind interessante Beispiele aus allen drei Bauphasen überliefert. Eine Art Höhepunkt im Norden an der Ostseite der Straße bildet das viergeschossige Mietwohnhaus an der Ecke Schnackenburgstraße Nr. 9-10/Handjerystraße Nr. 90. Das Eckhaus besteht aus zwei Häusern mit separaten Aufgängen und ist als roter Ziegelbau mit abgeschrägter Ecke ausgeführt. Topographie Friedenau, 2000

 

Schnackenburgstraße Nr. 11. Foto Hahn & Stich, 2019

Schnackenburgstraße Nr. 11

Baudenkmal Mietswohnhaus

Entwurf Oscar Haustein

Bauehrr Rechnungsrat Otto Bauer

1896

 

In der nördlichen Handjerystraße finden sich auf der westlichen und der östlichen Straßenseite Landhäuser der ersten Bauphase zusammen mit frühen Mietwohnhäusern der neunziger Jahre des 19. Jahrhunderts und großen Mietwohnhäusern der Zeit um 1910 in der für Friedenau typischen Mischung. Auf der westlichen Straßenseite sind interessante Beispiele aus allen drei Bauphasen überliefert. Das Zweispänner-Mietshaus ist ein siebenachsiger, viergeschossiger, gelblich-roter Ziegelbau. Die symmetrische Fassade zeigt einen Erker mit seitlichen Balkons. Das Erdgeschoß ist in Putzrustika ausgeführt. Die Fassade wird mit einem reichen Konsolgesims abgeschlossen.

Topographie Friedenau, 2000