Feuilletons

Das Herrenhaus von Schmerwitz, 2009. Foto H&S

Dann haben wir Bürgerkrieg

Die Kampfgruppenschule in Schmerwitz

Märkische Allgemeine, 21./22.11.2009

 

Zwanzig Jahre nach der Wende ist die Zentrale Schule für Kampfgruppen in Schmerwitz nur noch eine ferne Erinnerung. Das neobarocke Herrenhaus aus dem Jahr 1873 präsentiert sich in einem ruinösen Zustand. Nicht viel besser ist es um die in den sozialistischen Jahren drumherum gesetzten Plattenbauten bestellt. Putz bröckelt von der Fassade. Unkraut wuchert aus dem Mauerwerk. Schwamm zieht herauf. Fenster und Türen sind, wenn nicht eingeschlagen, notdürftig verbrettert. Windschief lehnen sich die Gerüste an die Außenwand, täuschen Bauarbeiten nur vor ...

 

 

 

 

 

 

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Bondegård, der Hof von Hans Henny Jahnn auf Bornholm

Mit der Kraft des Herbstes

Entdeckungen auf Bornholm

Mozart, Andersen Nexö und Hans Henny Jahnn

Märkische Allgemeine, 22.11.2014

 

Bornholm setzt auf Kultur. Der Sommer ist vorbei, die Strände der dänischen Ostseeinsel leeren sich. Doch die Überfahrt lohnt immer noch: Unter dem Motto Außerhalb der Saison wird zur Kulturwoche 2002 eingeladen. Höhepunkt ist eine Aufführung von Mozarts Cosi fan tutte mit jungen Talenten aus den Anrainerstaaten der Ostsee Mitte September im Theater der Inselhauptstadt Rønne. Direktor Lars Holmsted will deutsche Besucher locken. Bei Mozart gibt es keine Verständigungsprobleme. Die Mundartstücke, die es ansonsten im ältesten dänischen Theaterbau gibt, 1823 errichtet, sind für Touristen nur schwer verdaulich. Das Haus wurde gerade restauriert. Wir müssen spielen, spielen, spielen, sagt Holmsted. Sonst enden wir als Museum ...

 

 

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Villa Palmieri bei Fiesole

In Boccaccios Garten

Prachtvolle Villen und Parks an den Hängen von Fiesole

Märkische Allgemeine, 19.05.2002

 

Eine Reise zu den Villen der Toskana ist eine Reise zu den Resten einer großen Kultur. Kunsthistoriker warnen vor allzu großen Erwartungen an das Land, wo die Zitronen blühn, und machen dadurch den beschwerlichen Weg nicht leichter. Zugegeben: Wenn man am Brenner die Alpen überquert, die Po-Ebene geschafft und sich mit tausend anderen Fahrzeugen zwischen Bologna und Florenz festgefahren hat, ist man der Verzweiflung nahe.

 

Auf der Höhe des Städtchens Borgo San Lorenzo ist Gelegenheit, das älteste Autobahnstück Italiens zu verlassen und in die Hügelwelt der Toskana einzutauchen. Kultivierte Natur, von Zypressenalleen strukturierte Landschaft, akkurat angeordnete Weinreben auf den sanften Anhöhen beruhigen das Auge. Mittendrin stehen die Bauernhöfe und Kastelle wie von einem imaginären Schachspieler nach geheimer Ordnung auf dem welligen Brett verteilt ...

 

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Die IL 18 der Interflug in Borkheide

Das Ende der Interflug

Ein Platz in den Annalen der Luftfahrtgeschichte: Borkheide

Mittelmärkischer Bilderbogen, 2009

 

Bei idealen Wetterbedingungen bestiegen Flugkapitän Peter Schulze, Copilot Günter Erhard, Navigator Wilfried Noack und Bordingenieur Hubert Hoffer am Vormittag des 16. November 1989 auf dem Flughafen Schönefeld eine lljuschin 18 der Interflug. Außer der vierköpfigen Besatzung war niemand an Bord. Um das Gewicht der Maschine so gering wie möglich zu halten, waren sämtliche Passagiersitze ausgebaut und die Treibstoff menge auf ein Minimum reduziert worden. Für den Start hatte der Tower die 3100 Meter lange Startbahn two five left freigegeben. Das Flugzeug hob um 10.55 Uhr ab ...

 

 

 

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Dorfkirche Kleinmachnow

Das ist mein Haus

Kleinmachnow gilt vielen als Labor der deutschen Einheit

Märkische Allgemeine, 02.10.2010

 

Kurz nach der Wende fürchteten Tausende Kleinmachnower um ihre Häuser. Die Freude über die Einheit schlug in wütende Proteste um. Nach 20 Jahren ist das Kapitel abgeschlossen. Der Alteigentümer kam im Morgengrauen. Kaum war die Grenze geöffnet, hatte er sich in sein Auto gesetzt, einen Wohnwagen am Haken, und war von West-Berlin die paar Kilometer nach Kleinmachnow gefahren. Er hielt vor einem Grundstück in einem der beschaulichen Viertel, nahm eine stabile Heckenschere aus dem Kofferraum und schnitt ein Loch in den Zaun. Das war dann gerade so groß, dass sein Wohnwagen durchpasste, erzählt der Fotograf Bernd Blumrich, der damals mit der Kamera in der Hand die Wendezeit dokumentierte. Zum Schrecken der Hausbewohner kampierte der West-Berliner auf diese Weise tagelang im Garten. Das ist mein Haus, begründete er sein drastisches Vorgehen, und ich will es wieder zurückhaben ...

 

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Teltow, Grenze Paul-Gerhard-Straße, 1990

Wir sind uns ohne Abneigung begegnet

Die Grenzübergangsstelle Teltow

Mittelmärkischer Bilderbogen, 2009

 

Als hätte dieser 10. November nicht schon genug Aufregung gebracht. Nun noch dieser Anruf aus dem Rat des Bezirkes Potsdam. Um vier Uhr nachmittags meldete sich das Ratsmitglied Wolfgang Kirchner. Das Gespräch hat Manfred Graulich auch nach 20 Jahren nicht vergessen. Kirchner: Ich wollte dir nur sagen, bei dir in der Philipp-Müller-Allee wird eine Grenzübergangsstelle gebaut. Graulich: Sag das noch mal! Kirchner: Du musst morgen dorthin gehen, da ist die Besprechung, wie das alles abzulaufen hat. Graulich: Das geht nicht. Morgen ist Kreisdelegiertenkonferenz der SED. Da muss ich hin. Kirchner: Dann schick deinen Stadtbaudirektor ...

 

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Verlorenwasser, Wetterhaus. Mittelpunkt der DDR

Merkwürdiges aus Verlorenwasser

Der verschobene Mittelpunkt

Mittelmärkischer Bilderbogen, 2009

 

Auf dem Weg von Dahlen nach Weitzgrund stößt der Wanderer kurz hinter den Siedlungen Hohenspringe und Egelinde auf das Ortsschild Verlorenwasser. Mitten im Hohen Fläming, der hier nicht mehr ganz so hoch aber richtig urig ist, sind eine Handvoll Häuser, eine Brücke, ein Bach und eine Gastwirtschaft, wo Erbseneintopf aus der Feldküche ein Muss ist. Mehr ist da nicht. Und doch scheint der Ort einen ganz besonderen Reiz auszuüben. Was fasziniert Schriftsteller, Dokumentarfilmer und Komponisten an Verlorenwasser? Verlorenwasser, verlorenes Wasser, Wasser, das verloren gegangen ist, steht ganz offensichtlich als Metapher für das Verschwinden und Auftauchen von Geschichte und Geschichten. Das beginnt mit dem Wasser des Baches Verlorenwasser, das aus der Quelle hervortritt, ein Weilchen sichtbar bleibt, dann im Waldboden verschwindet und wieder auftaucht - daher der Name Verlorenwasser ...

 

 

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Kapstadt, Green Point Stadion vom Signal Hill

Kapstadt - Wellenschlag aus Glasfaser und Beton

Das Green Point Stadion findet seinen Platz zwischen Tafelberg und Atlantik

Märkische Allgemeine, 03.03.2009

 

In diesen Tagen wird das Dachskelett über die Arena gespannt. Architekten, Statiker, Bauleiter und Arbeiter werden das Prozedere andächtig verfolgen. Hydraulikpumpen sollen 72 armdicke Stahlkabel in die Höhe hieven, die an einem 1600 Tonnen schweren Kompressionsring befestigt sind und innen von einem Stahlseil zusammengehalten werden. Wenn alles gut geht, wird ein wellenförmiges Speichenrad das Fußballstadion nach oben hinabschließen. Für den deutschen Architekten Robert Hormes und sein Team ist die spektakuläre Aktion ein wichtiger Schritt zur Fertigstellung der Fußball-WM-Arena in Kapstadt. Wir liegen im Zeitplan, versichert Hormes ...

 

 

 

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Albert Einstein im Sommerhaus

Willkommen bei den Einsteins

Zur Wiedereröffnung des Sommerhauses in Caputh

Märkische Allgemeine, 19.05.2005

 

Als der Literaturnobelpreisträger von 1913 Rabindranath Tagore 1930 nach Deutschland kam, wurde er von Einstein für den 14. Juli nach Caputh eingeladen. Die Begegnung war so nachhaltig, dass es im August ein zweites Gespräch im Sommerhaus gab. Im Verlauf der Unterredung prägte Einstein den Satz: Ich glaube, dass alles, was immer wir tun oder wofür wir leben, seine Kausalität hat; es ist jedoch gut, dass wir sie nicht sehen können ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Teltowkanalaue, Freibad Kiebitzberge. Foto Lutz Hannemann

Wunsch der Werktätigen

Freibad Kiebitzberge

Märkische Allgemeine, 01.12.2014

 

Der Gemeindeverband Industriegebiet Teltow mit Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf ist nicht mehr. Nach der Wende strebten die Orte - ziemlich eigennützig - auseinander. Bis heute haben sie es nicht geschafft, ihre Stärken wieder zu bündeln. So werden sie weder von der Allgemeinheit, noch von der Landesregierung als wirtschaftliches und gesellschaftliches Zentrum wahrgenommen. An diese Einzelgänge war im November 1973 gar nicht zu denken. Durch Beschluss der Volksvertretungen von Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf wurde damals beispielsweise auch der Bau eines Freibades für die Region auf den Weg gebracht. Bereits am 8. Dezember erfolgte der erste Spatenstich für das Initiativobjekt Freibad Kiebitzberge im Industriegebiet Teltow am Teltowkanal Kilometer Tek km 10,10 ...

 

 

 

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100 Jahre Teltowkanal

Märkische Allgemeine, 01.12.2005

 

Was damals nach langer Vorbereitungszeit als Großprojekt des damaligen Kreises Teltow und seines Landrats Ernst von Stubenrauch begann, hat sich in der Folge zu einer Wasserstraße entwickelt, an der sich deutsche Geschichte in besonderer Weise ablesen lässt. Kaiser Wilhelm II., der mit Familie und kaiserlicher Jacht „Alexandria“ am 2. Juni 1906 zur feierlichen Eröffnung kam, bewies Weitblick, als er dem Teltowkanal eine Bedeutung zumaß, die weit über das Gebiet des nächstbeteiligten Kreises hinausragt. Wenige Jahre nach der Inbetriebnahme der 37,83 Kilometer langen Schifffahrtsstraße veränderte sich die Landkarte rund um die Hauptstadt des Kaiserreichs...

 

 

 

 

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Das Teltower Kreishaus in der Berliner Viktoriastraße

Der Altkreis Teltow

Märkische Allgemeine, 03.12.2005

 

Für Ernst von Stubenrauch war es unter allen Titeln und Ehren seines Lebens der köstliche Ruhm, der bleiben wird, dass ich von mir sagen, rufen und rühmen darf: Ich war Landrat des Kreises Teltow. Nicht anders haben wohl sein Vorgänger im Landratsamt, Prinz Nicolaus Handjery, und sein Nachfolger Adolf von Achenbach ihre Aufgabe empfunden. Die drei Landräte prägten die Geschichte des Kreises Teltow von 1870 bis 1931, in einer Periode also, die mit der Gründung des Deutschen Reiches begann, den rasanten Aufstieg Berlins zur Weltstadt, den Ersten Weltkrieg und die Revolution hervorbrachte, die Weimarer Republik umfasste und noch den düsteren Ausblick auf den kommenden Nazi-Staat bot. Der alte Landkreis Teltow, dem Handjery, Stubenrauch und Achenbach vorstanden, existiert längst nicht mehr. Seinen Namen übernahm er von der eiszeitlichen Grundmoränenlandschaft, die sich zwischen den Flüssen Spree, Havel, Dahme und Nuthe herausgebildet hatte und für die sich die slawische Bezeichnung Teltow einbürgerte. Die Grenzen des Kreises Teltow, der als eigenständige Verwaltungseinheit im Jahr 1835 ins Licht der Geschichte rückte, stimmten mit denen der Landschaft Teltow größtenteils überein ...

 

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Der geheime Ort, Modell Seeberg 1937

Der geheime Ort

Märkische Allgemeine, 21.01.2006

 

An den Hängen des 62 Meter hohen Seebergs war bis ins 18. Jahrhundert Wein angebaut worden. Durch den Bau des Teltowkanals wurde der zu dieser Zeit dicht bewaldete Hügel am Machnower See vom alten Dorfkern abgetrennt. Kurz nach der Eröffnung der Wasserstraße ließ Gutsherr Dietloff von Hake den Grundstein für ein Wohnschloss legen. Der Architekt Bodo Ebhardt stand als Burgenrestaurator in der Gunst Wilhelms II. Die neue Hakeburg, wie das Bauwerk zur Unterscheidung vom alten Familiensitz im Ortskern genannt wurde, konzipierte er als Imitat einer mittelalterlichen Trutzburg mit modernem Innenleben. Zur Einweihung am 21. Oktober 1908 wurde der Kaiser auf dem Seeberg erwartet. Der Monarch sagte ab. Finanziell war Dietloff von Hake mit der Unterhaltung des Wohnsitzes bald überfordert. Er verpachtete die Burg nach 1918 an den Teltower Porzellanfabrikanten Pfannenstiel, zwei Jahrzehnte später verkaufte er das gesamte Anwesen für 2,4 Millionen Reichsmark an die Reichspost. Im Kaufpreis enthalten waren 500 000 Quadratmeter Wald- und Seefläche ...

 

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Die Neue Hakeburg um 1909

Die Neue Hakeburg

Märkische Allgemeine, 05.11.1008

 

Der Brandenburgische Landeskonservator Detlef Karg hält es für zwingend geboten, unser kulturelles Erbe auf Dauer zu erforschen, zu schützen, zu erhalten und zu pflegen. Sein engagierter Appell beschließt den einleitenden Text im aktuellen Heft Brandenburgische Denkmalpflege, das kürzlich erschienen ist. Letztlich gehört unser kulturhistorisches Erbe zu den entscheidenden Voraussetzungen für unsere gegenwärtige und künftige Lebensqualität, auch für den von uns zu führenden Dialog mit anderen Kulturen. Auf dieser Erkenntnis fußen auch die Forschungen des Kunsthistorikers Hubert Faensen zur Neuen Hakeburg in Kleinmachnow. In seinem reich bebilderten Aufsatz im oben genannten Denkmalpflege-Band stellt er Geschichte, Bauplastik und Ausstattung des Wohnschlosses auf dem Seeberg vor. Faensen hat bereits zwei Bücher zur Hakeburg veröffentlicht – nicht zuletzt deshalb gilt er als bester Kenner des monumentalen Bauwerks ...

 

 

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Interview mit Innenminister Jörg Schönbohm

Märkische Allgemeine, 02.12.2006

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Wenck liegt südlich Schwielow-See fest

Märkische Allgemeine, 06.01.2010

 

In den Wäldern bei Ferch kämpfte im April und Mai 1945 die Armee Wenck einen aussichtslosen Kampf. Das Geschehen soll nun aufgeklärt werden. Im Haus ihrer Eltern in Berlin-Dahlem notiert am 22. April 1945 die 15-jährige Christa Ruffer in ihr Tagebuch: Wir klammern uns an dieHoffnung, dass vielleicht doch die Amerikaner vor den Russen hier sein werden. Außerdem spricht man von einer Armee ’Wenck’, die uns befreien soll. Aber ich glaube nicht daran.
Wenige Kilometer entfernt fällt zur selben Zeit im Führerbunker zehn Meter unter der Reichskanzlei eine für Berlin verheerende Entscheidung. Im Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht (OKW) heißt es: Am 22. April entschließt sich der Führer, für seine Person nicht nach Süden auszuweichen, sondern den Kampf um Berlin persönlich zu führen und in der Reichskanzlei zu bleiben ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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