Märkische Wanderungen

 

Doppelfleisch mit einfacher Sättigungsbeilage

Adelskultur und Adelsherrschaft in der Mark Brandenburg

Ein Seminar und eine Rundreise

Frankfurter Allgemeine, 12.12.1991

 

Der eine kommt aus dem badischen Donaueschingen, der andere aus Mühlheim an der Ruhr und der dritte aus dem fränkischen Coburg. Sie alle rechnen sich zur aufgeklärten linken Szene und erzählen von den westfälischen Grafschaften, vom Fürst zu Fürstenberg und vom Herzogtum Coburg. Sie sind engagierte Zeitgenossen und interessieren sich für alte und neue Geschichte. Vor allem aber beschäftigen sie sich mit einem fernen Thema: Adelskultur und Adelsherrschaft in der Mark Brandenburg ...

Der vollständige Text als PDF

ePaper
Teilen:

Fürst Pücklers Park von Branitz

Umbau, Neubau und Erinnerungen

Frankfurter Allgemeine, 27.02.1992

 

Er stammte aus einem alten schlesischen Adelsgeschlecht, lebte in Italien und Deutschland, bereiste England und Frankreich, Algerien und Ägypten, Kleinasien und Griechenland. Er galt als leidenschaftlich und liebenswürdig, originell und geistreich, exzentrisch und skurril. Er war eine kuriose Erscheinung. Er hatte Geschmack. Er war ein Genie ...

 

 

Der vollständige Text als PDF

ePaper
Teilen:

Von den nobelsten Empfindungen inspiriert

Die preußischen Prinzen Friedrich und Heinrich in Rheinsberg

Frankfurter Allgemeine, 29.04.1992

 

Mit der Eisenbahn von Oranienburg, Löwenberg und Herzberg Rheinsberg von Berlin aus zu erreichen ist nicht leicht. Das ist heute nicht anders als zu Fontanes Zeiten. Für die 84 Bahnkilometer braucht man auf der Hinfahrt mit zweimal Umsteigen drei Stunden und zurück mit viermal Umsteigen dreieinhalb Stunden. Dann hat man einen Samstag, ein Stück Brandenburg und immerhin vierzehn Stunden hinter sich ...

 

 

Der vollständige Text als PDF

ePaper
Teilen:

Nicht einfach, der Umgang mit märkischen Schlössern

Neuhardenberg nach dem Sozialismus

Frankfurter Allgemeine, 22.04.1993

 

Da draußen auf dem Land ist man nicht zimperlich. Flaches Land, roter Sand und andauernder Wind stumpfen ab. Hier im Zollgrenzbezirk kurz vor der polnischen Odergrenze hat man nicht die Qual der Wahl. Zwischen Märkischer Schweiz und Oderbruch fallen Entscheidungen, wenn Entscheidungen zu fallen haben. Mit dem Goethe-Spruch Es ist so schwer, den falschen Weg zu meiden kommt man hier nicht weiter. Man hält sich an das, was die Zeit von einem verlangt. Heute dies, morgen das ...

 

 

Der vollständige Text als PDF

ePaper
Teilen:

Der Niedergang von Schloss Marquardt

Von Brandenburg und Brandenburgern

Frankfurter Allgemeine, 16.09.1993

 

Der Oberhofmarschall Marquard Ludwig von Printzen war ein treuer und redlicher Mann. Der Hof hatte weder seine Sitten noch sein Herz verdorben. Seine Aufrichtigkeit brachte ihm schließlich soviel Liebe und Hochachtung ein, dass König Friedrich I. dem Herrn im Jahre 1704 das Dorf Schorin schenkte und gleich in Marquardt umbenannte. Er war einer von der Art, die man heutzutage im Land Brandenburg schmerzlich vermisst. Die Phrase vom unsterblichen Namen lässt sich an ihm mustergültig studieren. Was nützt das Geklage über den Verlust dieses redlichen Menschen, wenn selbst Theodor Fontane schon vor mehr als einhundert Jahren fragen musste: Wer kennt ihn noch ...

 

Der vollständige Text als PDF

ePaper
Teilen:

Schloss Demerthin: Vermessen, aber noch nicht gerettet

Zweigeschossiger Putzbau, Turm axialsymmetrisch

Frankfurter Allgemeine, 03.06.1993

 

Die Geschichte klingt rührselig. Da wird einer alleinstehenden neunundsechzigjährigen Frau nach vierundvierzig Arbeitsjahren die eigene blühende Bauernwirtschaft entzogen. Man nimmt ihr Hab und Gut, verbannt sie von Haus und Hof. Die Bannmeile wird mit fünfzig Kilometern festgelegt. Ein sechzig Kilometer entfernt liegendes Frauenstift nimmt sie auf. Von dort aus muss sie vierzehn lange Jahre untätig zusehen, wie Haus und Land verkommen. Dann stirbt sie. In der Sprache der Ausführungsbestimmungen des Bundesinnenministeriums in der druckfrischen 70. Ausgabe der Informationen der Bundesregierung für Städte, Gemeinden und Kreise aber wird die Geschichte zu einem trocknen Fall der Kategorie Bodenreform und gehört daher zu den Enteignungen zwischen dem 8. Mai 1945 und dem 6. Oktober 1949, die nach dem Einigungsvertrag nicht rückgängig gemacht werden ...

 

 

 

Der vollständige Text als PDF

ePaper
Teilen:

Die Zeit der Schlösser ist vorbei

Von Quilitz nach Neuhardenberg über Marxwalde und zurück

Frankfurter Allgemeine, 05.09.1996

 

Was für Hoffmann von Fallersleben noch von der Maas bis an die Memel reichte, hat heute achtzig Kilometer hinter Berlin sein Ende. Wo einst die Oder die Mittelachse des Deutschen Reiches markierte, verläuft nun die deutsch-polnische Grenze. Die Reichshauptstadt, früher in der Mitte Preußens und Deutschlands gelegen, ist als Bundeshauptstadt an den östlichen Rand gedrängt ...

 

Der vollständige Text als PDF

ePaper
Teilen:

Der Herrensitz Blankensee vor den Toren Berlins

Putten auf der Freitreppe, Urnen im Gartenpavillon

Frankfurter Allgemeine, 31.07.1997

 

Als Preußens Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. sich nach 1713 anschickte, Kunstanspruch durch Kabinettsorder zu ersetzten, Barock und Geist dem Gehorsam und den Befehlen weichen mußten, flüchtete mancher in den Thümenschen Winkel, in sächsisches Land, wie Fontane notierte, das sich an dieser Stelle weit ins Brandenburgische hineinschob, so weit, dass die Entfernung bis Potsdam nicht voll zwei Meilen betrug. Die Flucht an das rettende Ufer ist seit dem Wiener Kongress nicht mehr möglich, da Gerichtsbarkeit und Verwaltung preußisch wurden und der sächsische Wunsch schon damals nicht erfüllt wurde: Warte, schwarzer Vogel, warte, bald kommt wieder Bonaparte. Was du hast gestohlen, wird er uns dann wiederholen.

 

 

 

 

 

 

 

Der vollständige Text als PDF

ePaper
Teilen:

Kaiserbahnhof in Potsdam

Das dreigeteilte Denkmal

Frankfurter Allgemeine, 09.06.2005

 

Bahn-Chef Hartmut Mehdorn schrieb an den brandenburgischen Ministerpräsidenten, dass wir an der Verkehrsstation nichts tun, weil es sich nicht lohnt. Schmutzecke bleibt Schmutzecke. Ministerpräsident Matthias Platzeck und Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs hätten ihm seinerzeit Unterstützung zugesagt, das Gebäude abzureißen und den Vorplatz herzurichten. Wir hatten Ihnen im Gegenzug zugesagt, die Verkehrsstation Park Sanssouci dafür mustergültig herzurichten ...

 

Der vollständige Text als PDF

ePaper
Teilen:

Diesseits und jenseits des Schwielowsees

Blütensaison in Caputh, Streit in Petzow und die Geschichten des Briefträgers

Frankfurter Allgemeine, 9. April 1992

 

Willi Aftring ist neunzig. Als Junge fuhr er auf dem Kahn seines Vaters die Havel rauf und runter. Als junger Mann handelte er mit Obst und Eiern. Als das nichts mehr einbrachte, ging er zur Post. Er wurde Briefträger ...

 

 

 

Der vollständige Text als PDF

ePaper
Teilen:

In Saarow ist nichts, und in Pieskow ist gar nichts

Das restaurierte Refugium der Prominenz sucht Zukunft

Frankfurter Allgemeine, 18.06.2005

 

Über dem Kiefernwald ballten sich schwere, schwefelfarbene Wolken zusammen. Stoßweise fielen heiße Böen ein, von Augenblicken totaler Windstille unterbrochen. Plötzlich aber war alles taghell erleuchtet, und im gleichen Augenblick kam der Donner: ein trockenes, erst knisterndes und dann betäubend anschwellendes Krachen. Meterhoch schlugen die Flammen aus dem Reetdach. Es war nichts mehr zu löschen. Bei Schmeling hat der Blitz ins Haus geschlagen, schrieb Goebbels in sein Tagebuch, ganz eingeäschert. Das tut mir so leid ...

Der vollständige Text als PDF

ePaper
Teilen:

Mongolenkloster über Fontanes Landschaft

Ferienhotel, Schloss, Golfplatz und Begegnungszentrum

Frankfurter Allgemeine, 07.04.2005

 

Wie Buda und Pest oder Köln und Deutz ein Doppelgestirn bilden, so auch Caputh und Petzow. Die beiden Orte diesseits und jenseits des Schwielowsees waren bereits für Fontane eine höhere Einheit. Schön liegen sie beide, doch ist Petzow hierin weit überlegen, sowohl seiner eigenen unmittelbaren Erscheinung, als dem landschaftlichen Rundblick, den es gestattet ...

 

 

Der vollständige Text als PDF

ePaper
Teilen:

Komm nach Caputh, pfeif auf die Welt!

Das Sommerhaus von Albert Einstein

Frankfurter Allgemeine, 19.05.2005

 

Als der junge Architekt Konrad Wachsmann 1929 erfuhr, dass Albert Einstein ein Domizil in der Natur wollte, offerierte er dem Querdenker ein Holzhaus aus vorgefertigten Teilen. Die Baubeschreibung zur Errichtung eines Landhauses für Herrn Professor Dr. Einstein wurde bei der Gemeinde Caputh eingereicht, bis in den Herbst wurde gebaut und bereits am 4. Mai 1930 schrieb ein Nobelpreisträger für Physik die erste Eintragung ins Gästebuch: Einer muss der erste sein, der sich in dieses Buch trägt ein. Darum, ohne viel zu grübeln, ob es Würd'gere mir verübeln, und trotz der mir eigenen Klaue setze ich an diese Stelle meinen Namen hin. - Max von Laue.

Der vollständige Text als PDF

ePaper
Teilen:

Die Kirche muss im Dorf bleiben

Stülers Bau wurde vor 150 Jahren eingeweiht

Märkische Allgemeine, 01.06.2002

Von Peter Hahn

 

Weil Seine Majestät in der letzten Zeit zu wiederholten Malen bei Kirchen die Basilikenform anzuordnen geruht haben, die bekanntlich konsequent nach altchristlichen Vorbildern in die Potsdamer Insellandschaft gesetzt wurden, blieben dem Architekt des Königs auch für den Bau der Caputher Kirche wenig Variationen. Als Friedrich August Stüler am 19. Februar 1847 von Friedrich Wilhelm IV. beauftragt wurde, der Kirche unter Beibehaltung der alten Mauern ein gefälligeres Aussehen zu geben, hatte er in Erinnerung, dass S. M. Monate zuvor die Umbaupläne der Regierung Potsdam entschieden abgelehnt hatte: Ich bin in all diese lästigen Details wohlüberlegt eingegangen, weil ich das Verpfuschen meiner liebsten Pläne wohl im Gedächtnis hatte.

Der vollständige Text als PDF

ePaper
Teilen: