Die Innsbrucker Straße verlief vom Bayerischen Platz über Stadtpark und Innsbrucker Platz bis zur Trasse von Stammbahn und Wannseebahn an der Baumeisterstraße. Mit der Bebauung zwischen Haupt- und Baumeisterstraße wurde der Straßenteil nach der Ringbahnbrücke am 14. September 1927 in Eisackstraße umbenannt. Gleichzeitig wurde der Straßenzug verkürzt, so dass er nicht mehr bis zur Baumeisterstraße führt. Die Eisackstraße gehört zur Gemarkung Schöneberg. Die Eisack (Isarco) ist der zweitgrößte Fluss in Südtirol.
Die Wohnbebauung an Rubens- und Eisackstraße, zwischen Hauptstraße und Wannseebahn, entstand zwischen 1924 und 1928 in der Zusammenarbeit der Architekten Paul Mebes (1872-1938) und Paul Emmerich (1876-1958) mit dem Schöneberger Stadtbaurat Heinz Lassen (1864-1953). Für die ursprünglich mehr als 1.000 Wohnungen traten drei Wohnungsbaugesellschaften - die Gemeinnützige Baugesellschafi Berlin-Heerstraße, die Wohnstättengesellschaft und die Gemeinnützige Heimstättengesellschaft der Berliner Straßenbahn - gemeinsam als Bauherren auf. Städtebaulich und gestalterisch nahmen die Architekten Bezug auf die benachbarten Siedlungen Ceciliengärten und am Innsbrucker Platz, die etwa zeitgleich und ebenfalls nach Entwurf von Heinz Lassen beziehungsweise Mebes & Emmerich entstanden. Lang gestreckte Hauszeilen, die als Blockrandbebauung große gärtnerisch gestaltete Innenhöfe umschließen, die aufgeweitete, mit doppelter Baumreihe angelegte Eisackstraße als platzartiges Zentrum sowie die rhythmisierte Fassadengestaltung mit Erkern und Loggien gehören zu den Elementen, die diese Siedlungen charakterisieren. Trotz der beiden unterschiedlichen Bauabschnitte mit eigenen Entwurfsverfassern zeigen die Wohnanlagen an der Rubensstraße auch in sich eine gewisse Geschlossenheit: Nicht nur weil die Bauten durch Straßenüberbauungen an Traeger- und Otzenstraße direkt aneinandergefügt sind, sondern auch weil Gliederung und architektonische Gestaltung der Hauszeilen eine gemeinsame Sprache sprechen.
Anfang der 1950er Jahre wurden im Zweiten Weltkrieg beschädigte Bauten wiederaufgebaut und instand gesetzt sowie an der Eisackstraße durch Neubauten ergänzt. Heute sind sämtliche Wohnungen von den Baugesellschaften verkauft und in Eigentumswohnungen umgewandelt, die abschnittsweise zu Eigentümergemeinschaften zusammengefasst sind, ohne dass auf ihre bauzeitlichen Zugehörigkeit Bezug genommen wurde.
Die Hauszeilen auf beiden Seiten der Eisackstraße gehören zur Wohnanlage Eisackstraße Nr. 3-14, Nr. 29-40 und Traegerstraße Nr. 5-8, die 1924/28 nach Entwurf von Heinz Lassen ausgeführt wurde. Ursprünglich erstreckten sich die viergeschossigen Zeilen in beinahe doppelter Länge entlang der gesamten Eisackstraße bis zur Baumeisterstraße. Hier waren sie torartig, wie heute noch an der Traegerstraße, von sechsgeschossigen Kopfbauten eingefasst.
Nach dem Zweiten Weltkrieg - und Aufgabe von Betriebsbahnhof und Umformerwerk der Schöneberger U-Bahn südwestlich der Wohnanlage - wurden die Häuser auf der östlichen Seite der Eisackstraße mit fünf Geschossen und Balkonen neu errichtet und die Häuser auf der westlichen Straßenseite wiederhergestellt; an ihrem südlichen Ende wurden die beiden verkürzten Hauszeilen durch neue fünfgeschossige Kopfbauten mit Walmdächern ergänzt. Somit stellt die Wohnbebauung an der Eisackstraße ein interessantes Zeugnis für die Baupolitik in der Weimarer Republik dar, als der Bezirk Schöneberg seine Baulandreserven aktivierte und mit Hilfe staatlicher Fördermittel und gemeinnütziger Baugesellschaften eine umfangreiche Bautätigkeit im Siedlungsbau mit hoher Wohnqualität entwickelte; zugleich dokumentiert die heutige Anlage anschaulich die Wiederaufbaumaßnahmen unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg.
Bei der städtebaulichen Gestaltung der Wohnanlage stellte Heinz Lassen vor allem durch die platzartig erweiterte und als Baumallee angelegte Eisackstraße eine deutliche Verbindung zur benachbarten Siedlung Ceciliengärten her. Zwar korrespondierten die flach gedeckten, streng gegliederten Kuben der Kopfbauten im Norden einst auch mit der Bebauung am Innsbrucker Platz, aber die langen, mit Satteldächern gedeckten Zeilen, die durch die dichte Reihung dreieckiger Erkervorbauten eine lebhafte Wirkung erhielten, setzten in Verbindung mit der zentralen Grünfläche die Ceciliengärten in einer moderneren Form fort. Die Hauseingänge, die, um die Höhenunterschiede des Geländes auszugleichen, in einem hohen Sockelgeschoss angeordnet sind, werden durch Klinkerverkleidungen ebenfalls besonders hervorgehoben. Allerdings verleihen sparsam eingesetzte Gestaltungsdetails an den sonst schmucklosen Fassaden - Konsolen unter den Erkerachsen, Fensterrahmungen und Gesimse in scharriertem Betonstein - den Bauten hier eine eher dezent-elegante Wirkung. Die Wohnungsgrößen variierten zwischen Ein- und Dreieinhalb-Zimmerwohnungen; alle waren wie in den Ceciliengärten mit Diele, Küche, Kammer und Badezimmer sowie Erker oder Loggia ausgestattet.